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Alle Lieblingsfilme aus der Jugendzeit von uns Comic-Sammlern.

 

Ein Beitrag mit Herz und Seele von unserem Autor.

( Mit aktualisierter Fortsetzung vom 3. Dezember 2016 )

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Liebe Comic-Freunde,
sagt mal ehrlich – und Hand aufs Herz – wenn Ihr heute an Eure vielgeliebte Kindheit und Jugend mit Freude und Sehnsucht im Bauch zurückdenkt – was habt Ihr außer Euren Comics sonst noch über alles geliebt? 

Was hat Euch ähnlich fasziniert und fast genau so verzaubert wie Akim, Sigurd, Nick, Tibor oder Falk?
Was hat Euch restlos begeistert?
 
Mich braucht Ihr gar nicht erst lange zu fragen – für mich war es das Kino.

 

 

Es war genauso atemberaubend, schön, faszinierend  und abenteuerlich wie unsere geliebten alten Heftchen.
Genauso toll waren auch die unzähligen Filme aus dieser Zeit. Prinz Eisenherz, Ivanhoe, Der eiserne Ritter von Falworth, Der Raubzug der Wikinger, Der Stärkste unter der Sonne, Tarzan - Die verschollene Safari, El Cid oder Gorgo.....
Ich könnte diese Aufzählung unendlich lange fortsetzen.  Und Euch geht es ja vermutlich genauso.

 

 

Das Taschengeld war damals mager. Ich bekam es meistens am Samstag, wenn die angeschriebene Rechnung beim Lebensmittelhändler gegenüber bezahlt war. Wenn der Eiermann und der Milchverkäufer ihr Geld hatten und die Bäckerei an der Ecke.

40 Pfennig brauchte ich für mein neustes Akim- und Sigurd-Heft, 75 Pfennig für die aktuelle Micky Maus und ein, zwei Mark für die beiden Filme am Sonntag-Morgen und am Sonntag-Mittag.


Meistens lief Tarzan, Fuzzi, oder Dick und Doof um 11.00 Uhr. Danach hatten wir etwas über eine Stunde Zeit, um zum nächsten Kino zu flitzen. Dort liefen dann die Filme ab zwölf Jahre: Ivanhoe, Prinz Eisenherz, Herkuses oder Maciste. Euch ging es ja vermutlich ganz ähnlich. Das waren unvergessliche Filme, die wir über alles liebten.
 
Also, habe ich mir gedacht, erinnern wir uns am besten gemeinsam nochmal an unsere schönste Zeit vor, im, und nach dem Kino – und an all unsere Lieblingsfilme; denn ich habe darüber später nahezu alles gesammelt und wohlbehütet aufgehoben, was es damals gab.
Filmplakate, Programmhefte, Souvenir-Programmbroschüren und sogar die alten Zeitungsausschnitte mit den Plakat-Motiven in schwarz-weiß aus den Tageszeitungen von damals, die ich alle liebevoll ausgeschnitten habe..
 
Sehen wir uns also ab heute alles noch einmal in Ruhe gemeinsam an!  Gehen wir nochmal zusammen ins Kino!
Lassen wir dabei die Zeit noch einmal Revue passieren – und ich glaube, Ihr werdet begeistert sein!
Kommt mit mir auf die Reise zurück in die alten Kinos, wo es Konfekt gab und in denen zwischendurch auch schon mal der Film riss.  Na, was sagt Ihr - seid Ihr mit dabei?  Na, dann bis morgen - wenn es heißt: Vorhang auf!
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Kapitel 1: Tarzan kommt ins Vorstadt-Kino:

 

 

Liebe Leser,  ich habe es ja bereits in meiner Buchreihe in der „Erfolgsgeschichte von Akim“ kurz geschrieben:
„Akim haben wir gelesen aber den viel berühmteren Tarzan nicht! 
Den haben wir uns lieber in Überlebensgröße Sonntags morgens in der Matinee-Vorstellung im Kino angesehen!“

 

Dann, eines Sonntags morgens war es endlich soweit - die ersten 90 Pfennig von meinem Taschengeld mussten
dran glauben. Tarzan kam ins Kino.


Wir wohnten im „Nobelvorort Köln-Ehrenfeld“, wo es auf den verkommenen Straßen noch weit mehr Prügel gab, als für die meisten Kinder und Jugendliche ohnehin schon zuhause.

Zwei Straßen weiter war die Platenstraße. An der Ecke die Hilfsschule. Hier befand sich eines unserer Vorstadt-Kinos.
Das „Rio“ - ein „Filmpalast“ vom Allerfeinsten.


Man kam am besten nicht zu früh - besser erst im letzten Moment - wenn gerade Einlass war.
Auf diese Weise erlebte man den Hauptfilm wenigstens noch mit allen Schneidezähnen im Mund;
denn die jugend- lichen Besucher waren alle nicht ohne. Alles Hilfsschüler, Asoziale und Schlägertypen.
Wer von denen verschont blieb, hatte verdammt viel Glück gehabt.

 

Und was lief?  Entweder Zorro oder Tarzan!  An dem Tag war Tarzan dran.


Drinnen begann schon das endlose Gerangel um die besten Plätze; denn fest vorgeschriebene Sitzreihen zu unterschiedlichen Preisen, wie in der Innenstadt, gab es dort nicht. Alle Reihen zum Einheitspreis - daher gabs auch nur einen Platzanweiser. Und der war auch ein ehemaliger Hilfsschüler. Ganz offensichtlich.

 

Kurz bevor der Vorfilm begann wurde das Licht gedimmt. Die rot bezogenen Samtwände verloren langsam an Farbe
und verdunkelten sich in tiefes Rot - dann zu dunkelrot bis hin zu fast schwarz. Man konnte die Hand vor Augen nicht mehr sehen. Das war auch gut so, und für die Meisten überhaupt wohl der Hauptgrund ins Kino zu gehen.

 

Überall kreischten die Mädchen; denn die Jungs, die sich neben sie gesetzt hatten gingen ihnen schon unter die Wäsche. Höschen wurden abgestrampelt und durch den Saal geworfen.
Gierige Finger rutschten zwischen feuchte Beinchen und das große Knutschen begann.
Überall wurde gefummelt und getastet, gekichert und gequietscht.
Es war eigentlich mehr wie eine Orgie als wie in einem Kino.

Die Mädchen wehrten sich dem Anschein nach verbissen, aber sie liebten es wohl doch.

Sie kannten ja „ihre Nachbarn“ nicht, die sich schnell neben sie setzten, kurz bevor es dunkel wurde.
Das war ja für alle der Spaß daran - vor allem für die Jungs.
Viel wurde geküsst, geknutscht, gegrabscht, gefummelt - aber richtig gefickt wurde niemand. Jedenfalls habe ich das nie gesehen.

 

Manche Jungs waren sehr dreist - sie öffneten im Dunkeln ihre Hosen und führten die Hand ihrer meist minderjährigen
Nachbarin genau an die ersehnte Stelle. Die sträubten sich meistens, aber neugierig waren sie doch.
Und so bebte um Elf das „Rio“ im Rausch der Lust unaufgeklärter aber geiler heranwachsender Kinder.

Es war wie in einem Freudenhaus.

 

Dann lauter Trompetenschall der Fanfaren - und der Film fing an. Tarzans Schrei durch den Urwald ließ die Luft erzittern! Alle Bewegungen im Saal erstarrten. Bis auf Vereinzelte, die immer noch weitermachten.
Gordon Scott erschien und die letzten Mohikaner schlossen ihre Reißverschlüsse um den teuren Film für ihre 90 Pfennig doch noch zu sehen.
Alle starrten wie gebannt auf die Leinwand.  Da war er - Tarzan, der König des Dschungels. Mit glänzenden Muskeln.
Das war dann für die meisten Jungs doch um einiges spannender als so manches feuchte Höschen noch vor dem Hauptfilm.

 

Nun endlich war es mucksmäuschenstill im Kino, und ich genoss es meinen ersten Tarzan-Film zu sehen.
Es war der Streifen mit Gordon Scott. Ich glaube „Tarzan und die verschollene Safari“.

 

Aber der eigentliche Filmgenuss war mir trotz aller Vorfreude dennoch nicht vergönnt; denn nach den ersten zehn oder fünfzehn Minuten spürte ich die Berührung einer tastenden warmen, weichen Hand auf der meinen.
Ich wagte einen verstohlenen Blick nach links und bemerkte ihr langes blondes Haar. Näher habe ich in dem Moment nicht hingeschaut.
Unbemerkt hatte sich ein wildfremdes Mädchen während des Hauptfilms neben mich gesetzt.

Die Haut in ihrem hübschen Gesicht glänzte, wenn die Lichter und Farben des Films über ihre Gesichtszüge huschten. Ich nannte sie deswegen später „das Nivea-Mädchen“.


Von meinem ersten Tarzan-Film habe ich aus diesem Grund im Alter von etwa vierzehn Jahren nicht mehr allzuviel mitgekriegt. Ihre weichen Lippen und ihre seidige Zunge waren in diesem Moment interessanter als alles andere.
Wie der Film ausging habe ich völlig vergessen.  Auch habe ich ihn nie mehr gesehen.


Denn in diesem Moment „hatte ich - wie auch später so oft - „jede Menge anderes zu tun, um das ich mich kümmern musste - aber die Hefte meiner Jugend habe ich nie aus den Augen verloren“. 

 

Fortsetzung folgt!   Der Autor.

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Fortsetzung: "Es war einmal in Ehrenfeld".

 


Sonntags war immer ein toller Tag; denn es war ja der einzige Tag in der Woche, an dem man sein großartiges Taschengeld loswerden konnte. Eben durch die beiden Kinovorstellungen, um elf- und um vierzehn Uhr, am Tag.

 

Nach den intimen Bekanntschaften mit dem anderen Geschlecht um elf Uhr im Rio, überfiel uns brave Jungs zuerst einmal ein mordsmäßiger Hunger. Also eilte man rasch nach Hause zum sonntäglichen Mittagessen.
Sonntags gabs ja immer was Feines! Und das war an diesem Tag  „Erbs-Suppe“. Ja, richtig gehört: „ E r b s-Suppe".
Das war eine besondere Spezialität in Omas Küche; denn von gewöhnlichen Erbsen konnte da keine Rede sein.
Davon fehlte darin auch jede Spur.

 

Auf nahezu „königliche Weise“ wurden die Erbsen offenbar aufs Feinste pulverisiert und das Pulver in kleine Tütchen

verpackt. Königlich! Zwischendrin schimmerte es, wie unterm Mikroskop besser zu erkennen war, nach schmackhaft geräuchertem Schinkenspeck. Das Ganze wurde wasserlöslich heiß zubereitet und schmeckte einfach köstlich.
Ob es solche Delikatessen heute überhaupt noch gibt, ist mir schleierhaft! Ich muss unbedingt mal Käfer in München anrufen, ob die mir nicht noch so ein paar Tütchen besorgen können. Für besondere Anlässe, versteht sich.

 

Wenn einer noch Hunger hatte, dem wurde eine Scheibe Brot gereicht, leicht mit Rama bestrichen, und dann hatte Mutter ja extra einen Kräuterkäse-Kegel aus dem Butter-Eier-Käse-Geschäft mitgebracht. Das war so ein leicht grüner Kegel, etwas größer als ein Korken aber steinhart. Mit einer kleinen glänzenden Handreibe konnte man den köstlichen Käse nun aufs Brot verteilen. Und ich sage Euch: Das war vielleicht ein toller Geschmack! Schade, dass es so was Gutes heute nicht mehr gibt!

 

Nach dem Essen hieß es, die Beine in die Hand nehmen und nix wie weg!  Denn um zwei fing ja bereits der nächste Film an. In Ehrenfeld gab es außer dem Rio noch drei weitere Kinos. Zwei davon befanden sich auf dem Sunset-Boulevard - der Venloer-Straße. Die Straße musste die längste der Welt sein: Wenn man morgens am Friesenplatz

losging, kam man abends in Bocklemünd an! Aber Die Kinos befanden sich natürlich in unserem Stadtteil.
Das eine war das Helios - das andere das Primus. Das dritte - das Urania - war ein kleines Kino mit höchstens dreißig Sitzplätzen. Das lag in einer Seitenstraße. Ähnlich wie das Rio. Aber das hatte auch nur abends geöffnet.

Darin liefen meist die Liebesfilme mit Dieter Borsche oder Science Fiction.

 

An diesem Sonntag - ich schätze es war 1959 - lief endlich Prinz Eisenherz im Primus.  Der Film hatte schon vor Jahren - 1954 - in den Innenstädten längst Premiere gehabt. Aber so weit waren wir in dem Alter noch nie gekommen.


Also hieß es - fünf Jahre oder länger warten, bis die tollen Filme auch bei uns in den Slums für 90 Pfenning in den Jugendvorstellungen zu sehen waren.

 

Das Filmplakat war große Klasse - das Hauptplakat war von Klaus Dill. Später kam aber noch ein zweifarbiges Plakat in schwarz-gelber Ausführung heraus. Ich glaube es war für die Wiederaufführung, aber das hab ich leider vergessen.
Beide habe ich mir etliche Jahre später besorgt, als ich mit dem Sammeln solcher Plakate und alles was mich am Film faszinierte, anfing.

 

 

Es gibt aber noch zwei viel schönere Plakate - die stellen alles in den Schatten. Das eine ist das Premiere-Plakat in DIN A O als Querformat. Das wurde wahrscheinlich speziell für die großen Filmpaläste in den Innenstädten hergestellt; denn bei uns in der Provinz gab es ja gar nicht so große Schaukästen. Und es wurde vor allem für die Filmankündigungen an den Litfaßsäulen produziert, als der Film gerade 1954 anlief. Später, als den Film schon jeder gesehen hatten, wurde aus verständlichen Gründen ja keine Außenwerbung mehr dafür betrieben - aus beiden Gründen sind die DIN A O - Plakate heute extrem selten, und das gilt nicht nur für Eisenherz, sondern für alle Filme!

 

Und dann, liebe Freunde des eisernen Herzens - dann habe ich noch eins - das ist noch viel, viel schöner!

Aber irrsinnig selten!
Beide suche ich nachher mal raus, und die zeige ich Euch beim nächsten Mal! Aber Ihr müsst mir eins versprechen: Die dürft Ihr Euch nicht downloaden!   Bis bald Euer Autor.

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Liebe Freunde, wie vor kurzem versprochen, habe ich Euch vor ein paar Tagen das großformatige Prinz Eisenherz-Film-Plakat in DIN A O herausgesucht, welches 1954 zur Deutschland-Premiere des Films in der Außenwerbung eingesetzt wurde.  Wie alle Premiere-Plakate ist es ausgesprochen selten und wie ich finde auch besonders schön.

 

Den Film habe ich mir damals ohne Mädchenbegleitung alleine im Kino angesehen, wodurch man naturgemäß weit
weniger abgelenkt wurde. Vielleicht ist mir deswegen der Film auch heute noch so eindrücklich in Erinnerung
geblieben..
Obwohl, wenn ich an die vollbusige Hauptdarstellerin - Janet Leigh - in dem Film zurückdenke, hätte ich doch ganz gerne ein zartes Geschöpf neben mir im Kino sitzen gehabt... um mal zu testen, wie "eisern mein Herz" schägt, wenn die Mädchen Herzklopfen bekommen und ich an ihrem Busen den Puls abtaste...

 

Aber wie bereits angekündigt - gibt es auch zu diesem Premiere-Plakat noch eine weitere Steigerung - und zwar handelt es sich dabei ebenfalls um ein extremes Querformat zu diesem Film - und das aus unserem Nachbarland Belgien.

Es übertrifft alles, was ich bisher an Eisenherz-Plakaten gesehen habe. Es ist so schön, dass ich es mir in meinem
Hobby-Zimmer für meine Film-Memorials gerahmt habe.

 

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Brüsseler Spitzen.

 

Es war an einem kühlen, windigen November-Morgen. Ich bin an diesem Tag gerade 38 Jahre alt geworden - deshalb kann ich mich noch genau daran erinnern.
Ich war schon früh von zu Hause abgereist und gegen zehn in der belgischen Hauptstadt eingetroffen. Ich wollte in einer bekannten Galerie an einer Auktion für antiquarisches Spielzeug teilnehmen.

Sie boten dort neben tausend anderer Sachen einen alten Wecker aus den vierziger Jahren an, mit Schneewittchen und den sieben Zwergen, den ich unbedingt und um jeden Preis ersteigern wollte.
Die Uhr war von dem französischem Hersteller „Bayard“ mit der Gravur: „Blanche Neige“, also damals für den französischen Markt produziert worden.


Auf den beiden Uhrzeigern saßen zwei rote Singvögel aus dem Disney-Film, die sich im Uhrzeigersinn mit der Zeit bewegten. Und die Uhrzeiger-Ziffern bestanden aus vier Gruppen von Waldtieren und den sieben Zwergen.
Die Zwölf-Uhr-Stellung nahm das Haus der sieben Zwerge ein.  In der Mitte des Zifferblattes saß groß und format-füllend Schneewittchen. Auf ihrer Hand saß ein großer blauer Singvogel, der sich im Sekundentakt der Uhr ständig bewegte.  Das Stück war einzigartig schön - ich musste es um jeden Preis ersteigern.

 

 

Nach der Vorbesichtigung schlenderte ich noch etwas durch die schöne Innenstadt, weil noch viel Zeit war bis zum Auktionsbeginn - und so kam ich an einem Kino vorbei. Ich glaube es war das „Eden“.


Im Vorraum bemerkte ich eine bildhübsche junge Frau, die gerade einen der Schaukästen abschloss und die Scheiben wiehnerte. Im Spiegel der Glasscheiben sah ich, dass sie mich bemerkte und heimlich beobachtete.
Langsam trat ich näher und tat so, als würde ich mich für den Filmaushang interessieren. Dabei  galt mein einziges Interesse nur dem Girl in blond.  Im Schaukasten war die Vorabend-Vorstellung angekündigt.
Da sah ich das erste Mal in meinem Leben dieses fantastische Prinz-Eisenherz-Plakat im Schaukasten.
Darüber stand: „Heute letzte Vorstellung um 18:00 Uhr!“
Der Film in flämisch interessierte mich herzlich wenig. Seit dem ersten Mal - 1959 -  hatte ich ihn bestimmt noch dreimal gesehen. Aber das Plakat zum Film war eine Wucht für sich - und ging mir nicht mehr aus dem Sinn.
Das war ja mindestens genau so ein Hingucker wie die alte Walt Disney-Uhr auf der Auktion!

 

 

Ich nahm mir vor, nach der Auktion noch mal herzukommen - doch nun musste ich dringend weg!
Irgendwie musste es mir doch gelingen, an dieses Plakat zu kommen... Die Blondine hatte ich darüber vollkommen vergessen.

 

Ich war pünktlich bei der Auktion, und es dauerte und dauerte bis das einzige Stück, für das ich mich interessierte endlich an der Reihe war.
Das Saalgebot startete mit dem Taxpreis von umgerechnet 50,- Mark. Ich hielt mich völlig zurück; denn zu viele Bieter treiben zu schnell den Preis in die Höhe. Doch drei Gebote im Saal, rasch hintereinander, machten mein Vorhaben schnell zunichte, und hoben den Wecker rasch auf den vierfachen Preis. Ich schaltete mich per Bieterkarte dazu und wir lagen schon bei umgerechnet 250,- D-Mark. Soviel hatte ich alleine schon für den Sprit bis hierhin mit meinem Maserati ausgegeben. Also was sollte der ganze Geiz?!!! ! Nummer Zwei hob seine Karte im Saal, dann auch noch Nummer Drei und Vier, und der alte Wecker machte heftige Sprünge nach oben auf 300,- /  400,- / dann 500,- Piepen.
Ich bot Sechs-Fuffzig - ein anderer Idiot durchstieß die Schallgrenze und der Wecker stand bei Siebenhundert.


Es musste scheinbar im Brüsseler Ländle noch andere Idioten geben, die eine Schwäche für Disney hatten.

Macht nichts, dachte ich mir - und ich hob erneut die Bieterkarte - Sieben-fünfzig war nun der Stand der Dinge.
Kurz das Schweigen im Walde - der Auktionator hob schon zum Hammerschlag aus... da erhob im Hintergrund eine Mitarbeiterin am Telefon urplötzlich die rechte Hand. Und wir landeten bei Achthundert.
Bietet jemand mehr? ...fragte der Auktionator und sah mich fragend an - bietet jemand Neunhundert?
Klar dachte ich mir - was sind denn schon Neunhundert? ... und ich zückte spontan die Karte.
“Neunhundert sind geboten“ ...triumphierte der Auktionator... „any more..?“


Die Brillenschlange in der letzten Reihe am Telefon beriet sich mit ihrem Fernbieter. „´Sind geboten!“ ...verkündete der Auktionator und versprach: „Tausend sind geboten, für den Bieter hinten am Telefon!  -  Bietet jemand mehr?“
Ich musste Elfhundert bieten - sonst war das Ding weg - und ich wäre umsonst angereist, schoss es mir durch den Kopf - und außer Spesen nichts gewesen! Also schoss meine Karte unerwartet aus der Versenkung - und der Auktionator konnte gut gelaunt verkünden:  „Sind geboten! Any more?“  Der Mann ging mir allmählich gehörig auf den Keks. ´Knöpfte armen Deutschen ihr letztes Geld aus der Tasche. Und der Scheißkerl hinten am Telefon ebenso.
Denn Fräulein Brillenschlange hob schon wieder die verfluchte Karte. So wanderte das gute Stück in schnellem Tempo schwupp-die-wupp auf Vierzehnhundert.


Jetzt hieß es langsam meine Strategie zu ändern. Der Gegenbieter musste schleunigst zur Besinnung kommen und spüren, was es heißt in null-komma-nichts so viel Geld zu verlieren.
Ich verlangsamte also mein Bieterverhalten und hob die Karte nicht mehr so schnell aus der Versenkung wie zuvor.
Der Kerl sollte sich schon im Besitz des Weckers glauben... so war mein neuster Plan. Der Auktionator rief auf: „Vierzehnhundert zum Ersten...(lange Pause - sah sich dabei um)... Vierzehnhunder zum Zweiten..."  (lange Pause und er sah sich wieder um) ..."und..Vierzehnhundert zum....“ Da kam - wie Phönix aus der Asche - meine Karte erneut ins Spiel!

„Fünfzehnhundert im Saal“...verkündete die Nervensäge befriedigt!  Die Mitarbeiterin hinten am Telefon dolmetschte. Nach einiger Zeit erhob sie wie abzusehen war erneut die rechte Hand - und die Mine des Auktionators zeigte ein mehr als nur befriedigendes Lächeln, so als käme ihre erhobene Karte für ihn einer Erleichterung gleich.


„Sechzehnhundert sind geboten!“ ...wobei er ab dieser Summe ins Zweisprachige überwechselte und den Betrag nochmals in Englisch wiederholte: „Sixteenhundret sind geboten...any more?“...nervte er erneut.
Scheinbar wurde ein Bietergefecht ab Fünfzehnhundert plötzlich zur internationalen Angelegenheit erklärt.
Es schien jedenfalls so. Ich ließ den Bieter am Telefon nun erneut in dem sicheren Glauben, er hätte das Stück so sicher wie das Amen in der Kirche im Sack - und rührte keine Hand.


„Sechzehnzehnhundert zum Ersten.... (wieder lange Sprechpause) ....Sixteenhundret zum Zweiten... (und die Pause wurde immer länger - während der Auktionator längst nicht mehr in die Runde blickte, sondern nur noch wie hypnotisiert auf meinen rechten Arm starrte... Dann erhob er den Hammer zum Niederschlag...
Doch bevor der Messinghammer wie ein Donnerschlag das Pult erreichte und aufschlagen konnte, zeigte ein junger Deutscher den verfluchten Belgiern die verdammte rote Karte und wo bei uns der Hammer hing.
Der Mann am Telefon hatte sich nun zum zweiten Mal bereits als Sieger gefühlt und im letzten Augenblick den berühmten Spatz in der Hand verloren!  Sowas macht mürbe - und das wusste ich!
Wir wiederholten die Arie noch zwei, drei Mal und dann ließ die Brillenschlange bei Neunzehnhundert endlich die
schlaffen Flügel fallen und das Ding war mein. Juhuh - Mein!

Ich wusste halt, wie man im Auktionssaal Poker spielt. Das Spielfeld war mir seit langem vertraut!  Mit Aufgeld war ich also locker satte 2.300,- Piepen los! Aber was solls - dachte ich mir - für Walt Disney lohnte es sich schließlich auch mal zu kämpfen. Ich zückte die grüne Amex und weg war ich!

 

Das Kino jetzt noch wiederzufinden war gar nicht so einfach. Irgendwie sah vom Auto aus alles ganz anders aus
als vorher zu Fuß. Und da ich nach wilden Irrfahrten das Kino einfach nicht wiederfand fragte ich einen Taxifahrer.
Der kannte restlos alle Kinos in der Stadt, aber ich hatte den Namen vergessen. Auf den Garten “Eden“ wäre ich
nach all dem Stress beim besten Willen nicht mehr gekommen.


Ich sagte ihm welcher Film dort lief, und er rief in aller Seelenruhe die Zentrale an, während das Taxometer lief und lief und lief.  Die studierten dort mit der gleichen Seelenruhe die Tageszeitungen mit den Filmprogrammen, und nach
zehn Minuten und umgerechnet 47,- Mark auf dem Tacho hatten sie endlich den Filmpalast gefunden den ich
krampfhaft suchte.


Er fuhr also langsam vor und ich ihm ganz gemächlich immer nach. Bei dem Anti-Tempo musste ich häufig Zwischengas geben, sonst wäre mir die heiße italienische Maschine mitten in Brüssel auch noch abgesoffen.
Das hätte gerade noch gefehlt. Um 17:30 Uhr trafen wir nach den Irrfahrten des Odysseus endlich am Kino ein.
Ich war über 80,- Mark los - dafür aber um einige Erfahrungen in Sachen Brüssel reicher.


Aber egal - da war es - das „Eden“ - mit meinem herrlichen Prinz Eisenherz-Poster.

Nun folgte der erbaulichere Teil des dunkler werdenden Nachmittags; denn an der Kasse saß die wunderhübsche Blondine, die ich schon bei „12 Uhr Mittags“ bewundert hatte.
Ihr langes blondes Haar glänzte im Lampenlicht. Dazu ihre betörenden grünen Augen und ein strahlendes
Lächeln umspielte ihre rosa-glänzenden Lippen. Und wie ich ihrem Augenzwinkern unzweifelhaft entnehmen konnte,
war sie zumindest vorübergehend auch noch solo!  Das sind so die Momente, die einen langsam wieder aufbauen!

 

Ich sprach sie höflich an und gestand ihr meine am Mittag heiß entflammte Liebe. Das hörte sie wohl besonders gern;
denn nun strahlte sie noch mehr. Ich berichtigte etwas zu voreilig den angefangenen Dialog - indem ich meinte
natürlich nicht für sie, und deutete auf das am Mittag entdeckte Filmplakat im Schaukasten.
Ihre Mimik verriet mir, dass ich wohl gerade etwas völlig Falsches gesagt hatte; denn ihr heiterer Blick verfinsterte sich zusehendst.


„Wie, deswegen sind sie extra wiedergekommen - wegen einem Bogen altem Papier?“ ...meinte sie. Sie wirkte irgendwie schwer enttäuscht!  Aber warum?  Hatte sie etwa wegen mir ihr schönes blondes Haar gewaschen, ihr teuerstes Parfum aufgelegt  und ihren geilsten Pullover angezogen, unter dem sich ihre kleinen Brustnippel so deutlich abmalten wie kleine, runde Ein-Pfennigstücke?
Sie wirkte plötzlich ganz cool und abweisend - so als wäre ihr eine Laus über ihre blonden Schamhaare gelaufen.


Mir wurde schlagartig klar - Frauen darf man einfach nicht die Wahrheit sagen - sie wollen immer nur Komplimente hören - und nach Strich und Faden belogen werden. Und das hatte ich gerade voll und ganz vermasselt!


Ich sah jedenfalls schon meine Felle schwimmen. Goodbye „Dappere Prins - Bye. bye Prince Valliant, wie er sich im

Französischen schrieb!“ Denn Fräulein Sexy aus Brüssel war nämlich von einem Satz auf den anderen gar nicht mehr allzu gut auf mich zu sprechen und zeigte mir die kalte Schulter.

Wie sollte ich da noch an das begehrte Filmplakat kommen? Guter Rat war urplötzlich ungemein teuer!

 

Aber wie ich doch noch an dieses seltene Filmplakat gekommen bin, das möchte ich Euch nicht vorenthalten - das erzähle ich Euch nämlich ganz genau beim nächsten Mal!
 

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Brüsseler Spitzenhöschen.

 

Also Freunde, was soll ich sagen - die Situation am Kino war für mich ziemlich verfahren. Die einzige Chance an das traumhafte Prinz Eisenherz-Plakat zu kommen hatte ich restlos vermasselt.
Geld konnte ich der gekränkten Blondine dafür nicht mehr anbieten. Das konnte ich mir abschminken.
Sie hatte sich irgendwelche Hoffnungen gemacht, und ich hatte ihr zu verstehen gegeben - dass es mir gar nicht um sie ging, sondern nur um das Plakat im Schaukasten. Ein fataler Fehler!

 

Doch was sollte ich jetzt machen? Ich konnte schließlich nicht ewig in Brüssel bleiben!  Was sollte zu Hause aus meiner Firma werden - was war mit all meinen Terminen - ganz zu schweigen von all den Rendevous?
Ich musste mir also schleunigst was einfallen lassen.


Da fiel mir wieder meine gute Erziehung ein, die ich einem alten Charmeur zu verdanken hatte - der sagte immer „Überschütte sie mit Rosen - wenns Probleme mit den Weibern gibt!“
Gunther Sachs hatte Berge von Rosen über dem Grundstück der Bardot in Saint Tropez abwerfen lassen und damit ihr Herz im Sturm erobert...  Klar - genau das wars!
Ich flitze also schnell hinaus wie ich konnte - in der Hoffnung, dass noch irgendein Blumenladen in der Nähe geöffnet hatte. Und ich hatte Glück im Unglück - denn der wohl einzige Laden in der ganzen Gegend schloss gerade um halb sieben.  Die Verkäuferin wollte gerade einen Riesenbund weißer Langstilrosen in die Tonne hauen - als ich gerade noch rechtzeitig zur Stelle war. Ich steckte ihr zwanzig Mäuse zu, nahm den Bund und wurde auf der Stelle zum Rosenkavalier der alten Schule.


Der Bund in weiß repräsentierte mindestens hundert Piepen und sah traumhaft aus; also bin ich schnell wie der
Blitz zum Kino geeilt und hielt die ganze Pracht geheimnisvoll hinter meinem Rücken verborgen.

Als sie mich von der Kasse aus sah, blitzte etwas in ihren schönen Augen. Ich registrierte ein Zeichen der Freude
hinter der auf cool gestellten schönen Fassade.

 

 

Dann der große Überraschungsmoment - fünfzig weiße Rosen in voller Blüte - und sie schmolz regelrecht dahin.
Ihre Freude ließ sich nicht länger verbergen. All ihr Misstrauen und ihr Zorn waren auf der Stelle verflogen.
Ich erklärte ihr sehr überzeugend, dass ich nur wegen ihr gekommen sei - ich aber zu schüchtern gewesen wäre, ihr das direkt ins Gesicht zu sagen - deshalb hätte ich das blöde Plakat vorgeschoben, weil mir gerade nichts besseres eingefallen wäre.  Und obwohl ich ein miserabler Lügner war, glaubte sie mir tatsächlich jedes Wort. So sind die Frauen eben!

 

Wir flirteten noch den ganzen Abend während drinnen der Film lief, bis dann um acht endlich ihre Ablösung kam und die 18.00-Uhr-Besucher nach und nach das „Eden“ verließen.
Sie übergab den Kassenschlüssel ihrer Nachtschicht-Gehilfin, öffnete den Schaukasten und holte das ersehnte Plakat heraus. Aber nur, weil der Film gerade abgelaufen war. Sie rollte es sorgfältig zusammen, streifte sich ihren Strick- mantel über, nahm ihre Rosen und wir verließen wie Adam und Eva den Garten „Eden“.

 

Ich hatte natürlich genügend Filme mit Gary Grant gesehen, um zu wissen wie man eine Dame zuvorkommend
behandelt, die man umgarnen will. Ich eilte zwei Schritte voraus, schloss den Maserati auf und hielt ihr ganz Gentlemanlike die Wagentür auf. Als sie den flotten Flitzer sah, war sie tief beeindruckt - nickte ergeben und ließ sich in die tiefen Sitze gleiten.

 

 

Man brauchte einen Maserati nur mit Halbgas zu fahren, um den Achtzylinder genügend zu kitzeln, sodass er einen wundervollen Sound von sich gab.  Bei heißen Frauen schießen dann die „Bässe“ der obenliegenden Nockenwellen durch den Sitz genau zwischen ihre zarten Beine und lösen rhythmische Impulse aus, die wir uns als einfach gestrickte Männer beim besten Willen nicht vorstellen können.


Ich drückte hin und wieder leicht auf die Tube und vernahm mit einem unauffälligem Blick nach rechts einen sinnlichen Zug in ihrem Gesicht. Das Gerät war also durchaus jeden Cent seiner Anschaffung wert.

An den Ampeln warf ich immer mal wieder einen prüfenden Blick in den Rückspiegel, wo sich auf den Notsitzen das schöne Filmplakat befand. Damit die Sorge um das Poster aber nicht allzu sehr auffiel, streichelte ich gleichzeitig ihre weichen Oberschenkel und warf ihr einen verheißungsvollen Blick zu - das war es auch schon - Fräulein Eva aus dem „Eden“ war allmählich fällig!

 

Wir nahmen noch einen Espresso und zwei sanfte Martinis in einem Bistro - sahen uns tief in die Augen - und düsten weiter. Sie wies mir den unbekanten Weg durch diese fremde Stadt - hinaus in die Einsamkeit des Landes.
Ich schob eine Kassette ein, und wie durch ein Wunder war es rein zufällig Sinatras Song „Strangers in the Night“.
Das passte zur Situation und zeigte neben dem Sog in den Sitzen bei ihr auch ihre Wirkung.

 

Unser „Düsenjäger“ setzte kurz darauf vor einem alten Gemäuer aus dem 19. Jahrhundert zur sanften Landung an,
ich zog die „Tragflächen“ ein und half der Dame beim Aussteigen. Fräulein Eva war vom Sound des Achtzylinders
wahrscheinlich schon leicht feucht im Schritt; denn sie verschwand schneller als der Schall im Badezimmer als wir
drinnen waren.

Ihr Zuhause sah nach verdammt viel Kohle aus. Mindestens zweihundert Quadratmeter. Viel Filmkunst an den Wänden, erlesene Drinks auf einem Sideboard - ein Kühlfach mit Eis - was wollte man mehr?  Mehr als fünf Sterne ging nicht!  Und dann noch diese Prinzessin dazu.  Das war ja fast so wie im Film.

 

Als sich die Tür zum Badezimmer öffnete, offenbarte sich mir das was ich mir immer unter dem Begriff „Brüsseler
Spitzen“ vorgestellt hatte. Sie empfing mich in einem Hauch an Dessous aus fast gar nichts. Alles ganz in weiß, völlig transparent und fein mit hauchdünnen Fäden durchwebt und an den Rändern mit Spitze gesäumt.
Darunter genau das, was ich ihr schon an der Farbe ihrer Augenbrauen angesehen habe und schon die ganze Zeit vermutete - ein traumhaft schönes Braun zeichnete sich darunter ab. Denn nur die wenigsten Blondinen sind ja überall und an allen Stellen ganz reinblond. Sie war es Gott sei dank nicht.

 

Sie nahm sich einen Longdrink, schritt langsam auf mich zu und streifte dabei ihre letzten Hüllen ab.
Was dann geschah verrate ich Euch nicht; denn es war vermutlich auch für heutige Verhältnisse nicht ganz jugendfrei
.

 

Ihre Bettbezüge waren jedenfalls am nächsten Morgen nicht mehr zu gebrauchen.
Die kleine Prinzessin hatte sich vor lauter Geilheit nämlich ganz schön nass gemacht.


Nach zwei/drei harten Espressi waren wir wieder klar im Kopf und sie zeigte mir unter anderem stolz Papas Speicher. Der war nämlich der Filmtheater-Besitzer des „Eden“ und von noch zwölf weiteren angesagten Lichtspielhäusern.

 

Und ob Ihr´s glaubt oder nicht - sie hatte von all den Filmen, die sie dort abspielten immer ein Filmplakat archiviert.

 

Da ich auf Ritter-Storys stand, und wir uns wegen dem „Dappere Prins“ auf so wundervolle Weise kennengelernt hatten, schenkte sie mir nicht nur das Plakat von Prinz Eisenherz, sondern auch noch ein weiteres. Und das war „Bouclier Noir“ ( auf gut deutsch: „Das schwarze Schild“).
Bei uns bekannt unter „Der eiserne Ritter von Falworth“. Und das war wirklich ein wahrer Traum!

 

Ich verließ also Brüssel mit drei Schätzen im Kofferraum - zwei wunderschönen Plakaten und einer traumhaften Walt Disney-Uhr mit Schneewittchen und den sieben Zwergen. Alles wunderbare Erinnerungsstücke an drei herrliche Filme.


Sie winkte mir noch lange nach, aber wir haben uns ja anschließend noch öfters wiedergesehen; denn sie war viel zu geil, um sie schon nach kurzer Zeit wieder aufzugeben.
Und außerdem hatte sie eine liebenswerte Angewohnheit - ich bekam jedes Mal zwei tolle Plakate geschenkt!

 

 

So meine lieben Freunde, das wars mal wieder für heute. Die Schatzsuche in Brüssel ist damit beendet; aber es gibt ja noch so viele andere Filme, mit denen ich tolle Erinnerungen verbinde und die ich Euch von Zeit zu Zeit erzählen möchte.   Falls Ihr Lust habt, dann schaut gelegentlich auf diese Seite, wo sich alles um unser Hobby den Film dreht.

 

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Nachschlag mit Sahne aus Brüssel:

 

Ach übrigens, beinahe hätte ich es ja ganz vergessen: Die hübsche Braut aus Brüssel war über zwei Jahre lang im näheren Ausland eine meiner Lieblingsflammen. Zumindest wenn man Barcelona, Florenz, Amsterdam und Ibiza außer Betracht ließ. Ihr verdanke ich heute neben einigen der sinnlichsten Stunden meines Lebens auch einen Großteil meiner französischen Filmplakate-Sammlung, zu der sie beträchtlich beitrug.

 

 

Darunter zählen natürlich an erster Stelle die herrlichen Sandalen-Filme von Herkules, Maciste oder Attila dem Hunnenkönig.

 

 

Sie kannte in Kinobelangen bestens meinen trivialen Geschmack und hielt immer ein paar uralte Kamellen für mich bereit, wie man in Old-Cologne früher immer zu sagen pflegte.
Es waren die illustrativen Motive, die mich faszinierten und auch heute noch begeistern - weniger die Filme selbst.

 

 

All diese tollen Plakate, wie hier im Bild, sind alle von ihr. Ich habe ihr also unendlich viel zu verdanken.
Selbst wenn man von den stillen Tagen auf ihrem ländlichen Anwesen einmal absieht.

 

 

Natürlich wäre ich auch ohne jeden Hintergedanken mindestens einmal im Monat zu ihr hingedüst - denn alleine schon die Strecke nach Brüssel war einfach herrlich und die Autobahn damals noch wenig befahren.

Man konnte göttlich aufdrehen! 270 und mehr. Den Maserati hatte ich mittlerweile verscherbelt und mir etwas weitaus Schnelleres zugelegt.  Herkunft: St Agatha  -  Marke: Lamborghini  -  Modell: Jarama S.
Im Null-Komma-Nichts war man damit in Brüssel - nur wenn sie mitfuhr, musste man bei dem Sound, den der V12 erzeugt, höllisch aufpassen dass der Beifahrersitz keinen Schaden nahm. Sie war nämlich von der etwas feuchteren Sorte.

 

 

Hier ist nochmal die Hübsche ganz groß im Bild. In ihrem frei gewählten 70er-Jahre-Look. Sie wirkte immer wie die Angetraute von Paul McCartney oder wie die von George Harrison.
Manche baten sie sogar um ein Autogramm - in der Annahme sie wäre Marianne Faithfull und somit die Freundin von Rock-Legende Mick Jagger. Ich war also rundum zu beneiden. Nicht nur wegen der Filmplakate! Lang, lang ist´s her!

 

Euer Autor

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Nineteen-sixty-four

 

Ich hatte mir gerade meinen neuesten Pullover angezogen. Knallrot mit Rundkragen. Feinste gekämmte Schurwolle, bei der man die Struktur der Webart unter gar keinen Umständen erahnen durfte, und der wirken sollte wie reines Kaschmire. War er natürlich nicht - das Teil durfte damals in besseren Herrenboutiquen höchstens 30,- Mark kosten. Und das war schon beträchtlich. Die eigentliche Kunst war es aber, das richtige Rot zu finden - je roter desto besser - das war „in“!

 

Dazu trug man ein hellblaues Popeline-Hemd mit einem ganz langen, spitzen Kragen. das Blau musste extrem farbintensiv sein und keinesfalls blass.  Dadrüber trug man einen englischen Blazer ( also einen Zweireiher ) mit von
Hand abgenähten Revers mit sichtbaren Garnstichen, und den natürlich in anthrazitfarben mit wahlweise vier oder sechs Metallknöpfen, auf denen ein Marinemotiv erhaben eingeprägt sein musste - am besten mit einem Wappen und mit verschlungenen Kordeln.
Ein echter Beatboy war natürlich „Dedicated Follover of Fashion“ und trug dazu eine diagonal gesteifte Krawatte in den Grundfarben Rot-Schwarz. Wie frisch vom College.
Dazu passend eine tiefgrau- bis anthrazitfarbene Stresemannhose mit feinen und kräftigeren schwarzen Streifen.

Und tagsüber anstelle dessen eine Breitkordhose in Honigfarben.
Soviel zum Outfit, das bei uns mit vierzehn/fünfzehn absolut angesagt war.

 

Unter dem Arm hatte ich mir „Baby Blue“ geklemmt - für meine deutschen Verhältnisse die neueste LP der Rolling Stones - „Out of our Heads“ von Decca-Records. Darauf befanden sich die unvergleichlichen Stücke „If you Need me“ und „It´s all over now Baby Blue“.
Die Scheibe hatte ich in einem US-Store in der Innenstadt aufgegabelt, den keiner meiner Freunde kannte.
Man wollte ja damals schon „in“ sein!
Die Platte wollte ich meinem Freund vorspielen, und zwar so lange bis der in Ohnmacht fiel.

Zuvor musste ich mich nur noch bei meiner Mutter ausklinken, die gerade Fernsehen sah. Wir hatten einen der ersten Schwarz-Weiß-Fernseher in unserer Straße - also lief der sofort nach dem das Essenmachen - oder auch schon schon vorher - ununterbrochen.


Ich kam an ihrem Zimmer vorbei, wo gerade „Hier und Heute“ lief - im Regionalprogramm des WDR.

Noch bevor ich mich ausklinken und verabschieden konnte, vernahm ich eine unbekannte, treibende, rhythmische
Musik. Es klang ungemein spannend - und ich trat hypnotisiert ins Zimmer und starrte gebannt auf den Bildschirm.


Ein gehetzter Mann lief perfekt gekleidet - mit Anzug und Hut - über eine schroffe Hochebene. Es konnte womöglich, dem ersten Einduck nach in Schottland gewesen sein. So sah es jedenfalls aus.
Überall hügelige Wiesen und aufgetürmte Felsvorsprünge. Der Mann flüchtete - hinter ihm näherte sich mit großer
Geschwindigkeit ein Helikopter, der ihn zu rammen versuchte. Er stürzte sich im letzten Moment zu Boden und blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Kaum war der Helikopter über ihm hinweg, sprang der Mann wieder auf und hechtete erneut davon. Wieder näherte sich die Kampfmaschine mit zwei Ganoven an Bord.
Doch bevor sie ihn erreichen konnten, warf sich der Unbekannte erneut zu Boden und das Gerät verfehlte ihn nur haarscharf. Ohne zu zögern sprang der Mann wieder auf und flüchtete hinter einen Felsen, der ihm Schutz bot.
Dort öffnete er seinen Aktenkoffer. Dann das Unfassbare - er entnahm dem Koffer ein zerlegtes Gewehr mit Zielfernrohr und schraubte es mit wenigen Handgriffen zusammen.

Der Helikopter näherte sich erneut - doch da die Maschine selbst dem Mann zwischen dem Felsen nichts mehr anhaben konnte, zog der Copilot eine Handgranate, zog mit den Schneidezähnen den Zünder ab und wollte die Granate gerade abwerfen.
Dann ein Kameraschwenk auf den Mann hinter dem Felsen - der legte das Gewehr an und hatte den Gangster präzise genau im Fadenkreuz. Dann drückte er ab und der Fiesling wurde kalt erwischt. Dem englitt, tödlich getroffen, die Granate aus den Händen und fiel in den Fußraum des Helikopters.
Der Hubschrauber taumelte im Rausch der Filmmusik, stürzte ab und ging mit einer riesigen Explosion in Flammen auf.

 

Der Flüchtende sprang aus seinem Versteck, lief auf einen halb ausgebrannten LKW zu, auf dem ein bewusstloses Mädchen gebettet auf Rosen lag. Nachdem eine erneute Explosion den zerstörten Helikopter in tausend Stücke zerriss, sagte er: „´müssen ein ganzes Waffenarsenal an Bord gehabt haben!“  ...und damit erlosch die Szene auf der Mattscheibe.

Die Berichterstatterin von „Hier und Heute“ meinte: „Das war unsere Proramm-Vorschau auf die Filme, die diese Woche bei uns in NRW angelaufen sind - und unter anderem dieser Film mit dem Titel “Liebesgrüße aus Moskau“.

 

Ich stand da wie angenagelt - den Film musste ich unbedingt sehen - kostete es was es wolle - und wenn es sein musste, sogar meinen flammneuen roten Pullover. Das Bond-Fieber hatte mich restlos gepackt.
 

 

Der Beginn einer kleinen aber doch großen Leidenschaft:


Ab diesem Tag studierte ich regelmäßig die Kölner Tageszeitungen. Vorzugsweise ausschließlich jene, welche Donnerstags und Freitags herauskamen.  Darin befanden sich nämlich im Regionalteil immer die Filmvorschauen fürs Wochenende und für die kommende Woche.

Doch „Liebesgrüße aus Moskau“ war bedauerlicherweise erst ab sechzehn, und zu jener Zeit musste man noch seinen Ausweis an der Kasse vorlegen, bevor man eine Eintrittskarte lösen konnte. Gleiches galt sogar für das Filmprogramm.

Also war mal wieder endloses Warten angesagt. So musste ich auf Tatjana Romanova und 007 nochmal über ein Jahr warten, bis ich den Film endlich zu sehen bekam.

 

Das war aber auch die Zeit, wo ich anfing mir die Filmankündigungen aus den Tageszeitungen auszuschneiden und  mir diese in eine kleine Kladde einzukleben. Das war für mich so eine Art Tagebuch meiner schönsten Filmplakate im Kleinformat. Es wurde zum Vorläufer meiner späteren Filmplakate-Sammlung und ich habe das kostbare Büchlein auch heute noch.

 

 

In einer der Zeitungen sah ich auch eine verheißungsvolle Filmankündigung die im Residenz-Theater lief:
„Der Raubzug der Wikinger“.
Die letzten Kröten wurden zusammengekratzt, und ich fuhr Freitags abends in die Stadt ( downtown ).

 

 

Der Raubzug der Wikinger

 

Das Residenz-Theater war herrlich  mit einer gewölbten Breitbild-Leinwand von mindestens fünfzehn Meter Breite
ausgestattet. Die Sitze bestanden aus dick gepolsterten dunkelroten Sesseln, deren Armlehnen sich herunterklappen ließen. Alle Wände waren von der Decke bis zum Boden mit dunkelrotem Samt bezogen und alle fünf Meter war eine trichterförmige Messingschale zur indirekten Beleuchtung angebracht.
Man kam sich als Wicht vor wie heute im Metropolitan-Theatre.


Vor dem Filmbeginn ging eine hübsche Filmhostesse herum und bot Haribo- und Eiskonfekt an.

Dann begann das Programm: Als Neuankündigung für die folgende Woche gabs vor dem Hauptfilm eine sagenhafte Vorschau zum nächsten Film - „Der Stärkste unter der Sonne“ - mit Guliano Gemma. Ein Irrsinnstyp mit riesigen Muskeln. Ähnlich wie Steve Reeves. Anschließend gings los!

 

Der Film „Raubzug der Wikinger“ war eine wahre Wucht und ist mir bis heute sehr einprägsam in Erinnerung geblieben. Es begann mit einem angsteinflößenden Sturm auf wogender See, in dem die Mannschaft der Wikinger auf
dem Drachenschiff ums Überleben kämpfen musste.  Die Aufnahmen waren umwerfend und erinnerten mich sehr
stark an Prinz Eisenherz, dessen Bücher vom Badischen Verlag ich gerade wie süchtig verschlang.

 

Aber das wirklich Großartigste war die Inszenierung selbst:  Oberhalb und unterhalb der laufenden Sturmszenen war über die volle Breite der Leinwand eine blau eingefärbte Wikingerinschrift als Banderole eingeblendet, die wie eine uralte Runeninschrift wirkte - mit vielen Symbolen, Kriegsinstrumenten, Götterbeschwörungen und Hieroglyphen aus dem norwegischem Raum - der Heimat der Wikinger.  Das hat mich grafisch und filmisch tief beeindruckt, bevor das Drachenschiff am Anfang des Films leck schlug und an unbekannten Küsten, irgendwo im Land der Mauren an den Klippen kenterte.
( Das erinnerte mich an meine Sigurd-Heftchen - speziell an „Das Teufelsriff “ / Nummer 28 - eines meiner Lieblings-hefte ). Ich war von einem Augenblick auf den anderen von diesem Film gefangen. Eisenherz und Sigurd schienen in diesem großartigen Film zu einer Symbiose zu verschmelzen. Es war traumhaft schön!

 

Leider fand ich viele, viele Jahre später kein adäquates Filmplakat zu diesem gigantischen Film, welches meinem
frühen Zeitungsausschnitt in schwarz-weiß entsprochen hätte oder gerecht würde, die ich sorgfältig in mein Buch eingeklebt und bis heute meine schönste Erinnerungen an diesem Film blieben.
Ein vergleichbares Plakat wurde zumindest in Deutschland nie hergestellt. Ich hatte leider viel später vergessen,
meine Freundin in Brüssel einmal danach zu fragen. Vielleicht gab es ja ein solches dort. Ich würde viel dafür geben!
Fortsetzung folgt.

 

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Es spukt schon wieder!

 

Liebe Freunde, kaum ist der Autor aus dem Haus und die First Lady auf Achse,
schon rappelts wieder im Karton.

 

Wir hatten doch das belgische Tarzan-Plakat „Die verschollene Safari“ vor kurzem ins Netz online gestellt.
Ihr entsinnt Euch vielleicht noch schwach... der Autor hatte uns noch von diesem Film so ausgiebig berichtet,

wie schön damals die Vorstellung im „Rio“ war, wie sich alle so gut im Kino verstanden haben. Jungen wie Mädchen.


Es muss wohl ein herzerfrischender Sonntag-Morgen gewesen sein,

so, wie man sich den als junger Bursche öfters wünscht.

 

Na jedenfalls, was soll ich sagen - irgendwelche ominösen Geister haben über Nacht das Plakat klammheimlich ausgetauscht und eine Fälschung ins Netz gestellt.


Fälschung insofern, als dass Gordon Scotts Kopf gegen den aus einem Tarzan-Heft ausgetauscht wurde.


Also ich frage Euch: wie geht denn so was  Und vor allem: Wer war das?
Das könnt Ihr mit uns nicht machen!

 

Wenn hier einer was verfälscht, dann ist das unser Autor.

Aber dann auch nicht am Kopf, sondern immer nur unter der Gürtellinie!
Da wo es den Mädchen früher immer so weh tat.

 

Ich habe unser altes Bild jetzt wieder eingesetzt, aber das neue sicherheitshalber drin gelassen,

bis der Autor kommt. Der soll sich diese mutwillige "Hogarthisierung" einmal genauer ansehen.
Vielleicht sind ja noch Fingerabdrücke drauf.

 

Euer ratloser Hans-Jürgen

 

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Ghost - Nachricht von „M“.

 

( Oder besser noch: Es war so ähnlich wie bei Falk(o): „Der Kommissar geht um.. Bum-Bum!“ )

 

Also liebe Freunde, die Sache mit dem Geisterreiter ( Sigurd 164 )
bei ComicSelection hat mir ja irgendwie keine Ruhe gelassen.


Wer ist denn so dreist, und wechselt mitten in der Nacht anderer Leute Köpfe aus?
Zudem noch so geschichtsträchtige, wie den von Tarzan?
Morgen ist womöglich noch der von Micky Maus dran. Wer kanns ahnen?


Wenns ganz schräg kommt, fällt doch so was unters Copyright. Doch wenn der Kopf fehlt, was dann?

Ich noch am gleichen Abend den Autor angerufen,  und sage nur die drei magischen Worte: “Geister am Werk“.
Dann noch vier weitere, magische Worte hinterher: „Tarzans Transplantation hat stattgefunden!“
Klammer auf: Der Autor hat immer gern, wenn ich mich kurz fasse. Klammer zu.
( Alles bitte in Short-Form, sagt er immer ).

 

Ich lausche am Hörer und höre gespannt zu, was der Autor laut denkt.
Darauf die klare Ansage: „Nichts Anrühren! Der Geist muss noch im Haus sein!“

Ich schaue direkt hinter den Vorhängen nach. Niemand da!


Wer hatte also stikum, ganz leise still und heimlich Tarzans Kopf abgetrennt und einen anderen draufgesetzt? Frankenstein? Oder welcher Irre sonst?
Der Autor meint: „Kripo anrufen!“

 

Ich Eins-Eins-Null gewählt und sage: „Mordkommission bitte!“

Die: „Eh... watt... eh,  is denn jetzt schon wieder passiert?“
Ich: „Tarzan ist tot!  Kopf ab!  Neuer Kopf draufgesetzt!“
( Ich redete schon fast so, wie einst Onkel Renzi bei Pedrazzas Akim. Kam aber gut an.)
War gerade in Short-Bestform.

 

Der Kriponaler ist scheinbar clever und verdächtigt erstmal mich. Ich sage: „Ich nicht sein.

Ich nix wissen. ich alter Häuptling!“ ( Das Reportoire hatte ich aus Klein Adlerauge auswendig gelernt.)
Wirkt aber eigentlich immer!  Diesmal auch.  Kannte der noch nicht!

 

Ich höre förmlich am Telefon Schritte - wie der Mann so auf und ab geht.
Der Kommissar geht um. Wie bei Falk, sag ich da immer.
Dann seine knappe Ansage:
„Ich denke, das ist ein typischer Fall von Comic-Spionage!“


Ich werde zwischendrin ganz hellhörig - „Wie Comic-Spionage bei ComicSelection?
Wer sollte denn bei denen spionieren? Ist doch alles ohnehin schon selektiert.
Förster etwa?  Droht etwa schon wieder eine neue Sprechblasen-Affäre, ähnlich wie Watergate?“


Ich wieder direkt hinter den Vorhang geguckt - Kein Förster - no Förster da!
Also niemand da. Wer sollte auch bei uns spionieren? 007 etwa?
Oder der Spion, der aus der Kälte kam?  Deckname Condor?

 

Klar - es blieb nur ein Trugschluss - als Schuss in den Ofen:
Es musste also eine Frau sein. Bei Sigurd war es auch immer eine Frau.
Und bei Wäscher war es immer eine Frau! Wäscher war in dem Punkt berechenbar.
Frauen waren bei ihm immer der Täter!  Sigurd Nummer 127 fällt mir ein.
(„Wer ist der Täter?“)  Aber warum wohl nur immer Frauen?
War Helga demnach eine Täterin oder war sie unschuldig?


Die Frage steht somit plötzlich wie eingemeißelt mitten im Raum, zwischen mir und der Vergangenheit!
Die Frage hatte sich somit also für mich völlig neu gestellt: „Wer ist die Täterin?“

Wer ließ unvermittelt die Köpfe rollen?  War es etwa eine Frau?  Denen ist ja alles zuzutrauen!
Gott sei Dank kenne ich mich mit denen nicht so gut aus.
Ich muss den Autor fragen!  Der kennt welche.


Fortsetzung folgt! Euer Hans-Jürgen

 

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Oh je, oh je, oh je ojeh!  Der Geist hat wieder zugeschlagen!

Wenn das der Autor sieht - dann kann ich nach Hause gehen!

Hans-Jürgen.

 

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E I L M E L D U N G :

 

Also liebe Freunde, Ihr glaubt es nicht: Der Autor hat sich eben gemeldet.
Hat mir gerade ein Telex geschickt.  Ja, ein Telex.
Ich hab gedacht, so was gäb es gar nicht mehr. Plötzlich rappelt was im Keller.
Ich denke Mäuse - oder schon wieder böse Geister. Und gehe runter und sehe nach.
Der Apparat funktioniert tatsächlich noch. Telex aus USA:
„Bin bei First Lady. Punkt. Müssen andere First Lady trösten. Punkt. Hat Fürchterliches mitgemacht. Punkt.
Kommen bald wieder. Punkt. Melde mich. Punkt.
M. Punkt.

 

Ja, also den Schreibstil kann man wirklich als echte “Short-Form“ bezeichnen. Punkt!
Der Autor glaubt scheinbar nicht an Geister. Mehr an Punkt und Komma.
Ist mit keiner Silbe auf meine etwaige Kündigung eingegangen, die ich schon befürchtet hatte.
Dabei wäre ich doch so gerne in meinen wohlverdienten Ruhestand gegangen. Mit 80.
Und hätte Lehning und Euch von jetzt auf gleich den Rücken kehren müssen.

Keine schmutzigen Witzchens mehr - das hätte mit gefehlt!

 

Allerdings, um Euch hätte es mir schon leid getan. Wer sollte sich denn um Euch noch kümmern? Niemand!
Der HRW-Fanclub?  Nein. Punkt.  Der Oberförster?  Oh je oh je. Nein. Punk aus. Also keiner!
Also bin ich froh, Euch noch ein bisschen in den Ruhestand begleiten zu dürfen.


Schließlich arbeite ich hier am derzeit absolut führenden Journal-Projekt für Comics mit!
Das ehrt mich irgendwie ungemein und ich bin gerne dabei! Und auch ein bisschen stolz darauf.

Wer hat denn schon in meinem Alter noch so eine Schlüsselposition!!!

Und Einer muss sich ja um die ganze Post und die E-Mails kümmern. Und das bin ich!

 

Der Autor kann sich ja auch nicht vierteilen. Band 5 produzieren, und dann noch sein neues Buchprojekt durchziehen.
Habe gehört, die letzten der 320 Seiten sollen fertig sein und bald in Druck gehen.
Auflage - doppelt so hoch wie bei der Piccolo-Enzyklopädie. Abnehmerzahl noch weitaus höher.
Zielgruppe = riesig. Qualität unschlagbar, ein Buch, auf das die Fans nicht nur 20 Jahre gewartet haben sollen,
sondern noch viel, viel länger...  Ja, was mag das denn sein?  Der Autor schweigt sich aus.

 

So was vom Autor nenne ich ja auch echt cool - schickt heutzutage noch ein Telex.
Halt - da kommt ja schon wieder eins. Was will er denn noch?
Melde mich bald wieder. Punkt.
Euer Hans. Punkt. Bindestrich Punkt. Jürgen. Punkt.

 

Halt! Kommando zurück!   Neues Telex kommt an:
Nachricht vom Autor nur eine Zeile: ( Verbindung bricht ab.) ...
Was mag er uns für Nachrichten gesendet haben...?

 

Fortsetzung folgt - Hans-Jürgen. Punkt.

 

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THE AUTHOR IS BACK AGAIN !

 

Also Freunde - die Nachricht ist gut: Der Autor ist wieder zurück.
Er ist gestern 22:42 Uhr mit einem U.S.-Hubschrauber in Paderborn gelandet.


Wir hatten endlich die Zeit für ein längeres, längst überfälliges Gespräch.

Gesprächsdauer: Drei Minuten und 34 Sekunden.
( Habe extra die Uhr auf Zeitzünder eingestellt! )
Dann musste er eiligst wieder weg.


Irgendwo an der Lippe oder von der Lippe, so wie ich das verstanden habe,
wartete wohl wieder eine neue First Lady auf ein Interview mit seiner von den Gnaden.

Kann auch ein Intermezzo gewesen sein. So klar kam das nicht rüber, beim Rauschen der Propeller.

 

Jedenfalls hatte er eine tolle Idee - er fragte:
„Sag mal, was hältst Du davon: Nick müsste sich doch ausgezeichnet verfilmen lassen?“
Ich so... „Äh,.. Nick?... Du meinst unseren Nick...? ...Wie kommen denn Euer Gnaden plötzlich darauf...?
Ist denn neuerdings auch ein Ausflug ins Filmgeschäft geplant...?“

 

Er so:...“Das musst Du Dir einfach mal bildlich vorstellen:
Vulkan-Nebel legt sich langsam über eine noch nicht identifizierbare Landschaft auf der Leinwand.

Etwas Unbestimmtes wird zunehmend sichtbar. Dann siehst Du es - Station Venus One!

 

Dann eine Überblendung im Zeitraffer - in die Unendlichkeit des kosmisch unergründlichen Alls.
Kamera-Schwenk über Erde und Venus durch den Raum - zurück auf die Venus.
Und nun, von da aus ein Kamera-Steilflug in den Himmel, welcher in bläulichen Illuminationen erleuchtet.


Dann setzt im Hintergrund leise und langsam geringfügig lauter werdende Musik ein...
...die dann vernehmbar stärker wird - dann kräftiger und der Kinobesucher vernimmt eine unverkennbare Melodie

und zugleich eine wundervoll helle Stimme von einem Kind:
Judy Garland - „Somewhere over the Rainbow...“


Und in diesem Moment senkt sich Nicks Rakete durch den kosmischen Regenbogen über der Venus
und setzt langsam zur sanften Landung auf.  ...Wie Walter Lehnings dicke Zigarre.

 

Dann, wenn Judy am höchsten singt, erlöschen die Landungs-Rückstrahler und Nick steigt aus.
In diesem Moment erscheint der Schriftzug mit dem Filmtitel auf der Leinwand:
- Station Venus One - Part One -


Na, was hältst Du von dieser Sequenz?“ ....fragt der Autor raschen Schrittes.

Ohne meine Antwort abzuwarten, verschwindet er - steigt auf dem Rollfeld in ein Taxi ein und düst ab.


Dann ruft er mir noch aus dem Rückfenster zu: „Hatte ein Gespräch mit einem Filmproduzenten!“
Und weg war er. Gesprächsdauer: 3:34. Nur fürs Protokoll.

 

Ja Kinder, so ist unser Autor - immer tolle Ideen!
Schäumt über vor Kreativität. Die guten Sachen realisiert er.
Die weniger guten hat er am nächsten Morgen wieder vergessen!


Die Idee mit Nick war gut!

Euer Hans-Jürgen

 

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Soll Nick nun tatsächlich verfilmt werden...?

 

Das liebe Freunde war gestern die brennende Frage von den ersten fünf
eingeschworenen Nick-Fans, die uns gleich nach unserem Beitrag aus Paderborn per E-Mail erreichten.

 

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Der erste meinte, er hätte bereits eine Idee, wer im Film Xutl spielen könnte.
Gerhard Förster wäre gut - der wäre ohnehin schon im Gesicht grün angelaufen, nachdem er von den durchschlagenden Erfolgen des Autors mittlerweile auf allen Fan-Gebieten gehört hätte.

 

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Ein anderer meinte, der wäre für die Rolle absolut ungeeignet.
Der käme nur in Betracht, falls Rasputin noch mal neu verfilmt würde;
denn das wäre ja auch schon früher immer sein Spitzname gewesen!

 

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Ein dritter Leser fragte sich, ob Hartmut Becker da überhaupt mitspielen würde?
Natürlich nicht als Darsteller, aber schließlich lägen ja die Rechte an der Wäscher-Figur des Nick bei ihm.
Er räumte aber als promovierter Jurist ein, dass zwar die Comic-Figur rechtlich geschützt sei,
aber Namen generell nicht schützbar wären.

Und das weder nach deutschem, noch nach amerikanischen Recht.


Der Name „Nick“ könne also somit auch als Raumfahrer-Name bedenkenlos eingesetzt werden.
Anschließend fügte er aber noch eine zehnseitige Liste bei, wie etwa: ...sofern nicht andere Namen aus der Story...
und etwa artverwandte Namen und Handlungsorte im gleichen Zusammenhang ebenfalls erwähnt würden.
Er wollte zum guten Schluss noch 200 Seiten hinterher schicken, aber dann hab ich das Ding schnell abgestellt;
denn das Papier ging langsam schon zur Neige.

 

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Der vierte Zeit-, Neid- oder Leidgenosse kam mit ganz anderen Bedenken:
Er hielt die Venus mit ihrer hohen Oberflächen-Temperatur, besonders unterhalb vom Venus-Hügel,
und wegen der dort miefigen Gase und Ausdünstungen für einen denkbar ungeeigneten Drehort.
Er wäre schon mal an einem Venus-Hügel gewesen, schrieb er.
Aber für eine so lange Verweildauer am Drehort wäre das für das Filmteam eigentlich nicht zumutbar!


Er meine, es wäre vernünftiger, den Drehort in den Kölner Blücherpark zu verlegen.
Erstens wäre dort der Niedergang von Niederschlägen gerade während der Drehpausen unterdurchschnittlich gering,
sodass man zwischendurch auch mal ein Päuschen einlegen könnte.
Und dann gäbe es in der Nähe auch noch ne günstige Imbissbude, und drittens
trieben sich dort in der Umgebung so abenteuerliche Gestalten herum,
die auch gut und gerne als Venusianer durchgehen könnten, wenn man sie für den Film rekrutieren würde.


( Ja meine Herren - da kommen uns ja Erfahrungen zu Gute, die für einen Film einfach eminent wichtig sind!
Venushügel - und so ! Wer hätte daran gedacht? !!! )

 

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Nummer Fünf aus der Riege der Nick-Fans

legte uns sogleich einen ersten Entwurf für ein zugkräftiges Filmplakat vor, den er uns per E-Mail zuschickte
und den wir Euch an dieser Stelle nicht vorenthalten möchten.
Meint Ihr 100.000 Dollar wären als Anfangsgage hierfür angemessen?
( Am besten wohl den Autor fragen! )

 

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Ihr seht, das Interesse an dem Film ist riesig!  Und was meint Ihr dazu? Schreibt uns!

Eure Meinung ist uns wie immer wichtig!

 

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Ich für meinen Teil frage jetzt erstmal den Autor, wie er geschlafen hat!
Danach hat sich womöglich alles schon von selbst erübrigt!
Euer Hans-Jürgen

 

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Gibt´s nun eine Nick-Verfilmung oder nicht?

 

Also liebe Freunde - es sieht gut aus für unseren Film!
Der Autor hat seine Interessenslage daran heute deutlich dementiert. Das ist meistens ein gutes Zeichen!
Wenn Autoren, Regisseure, Actors und Producers etwas dementieren, dann ist daran meistens was Wahres dran.

 

Hatte gestern endlich wieder die seltene Gelegenheit zu einem ausgiebigen Gespräch.
( Nur fürs Protokoll: 1:28 / bedeutet im Klartext: „Na das ist doch was!“ )
( Begrüßung auf dem Flur hingegen dauert 0:02 / „Tag“, Ende , nicken und good by!“ )
Also, aus 1:28 kann man doch schon was ganz Schönes an Informationen herauskitzeln.

 

Beispielsweise gefiel dem Autor der Plakat-Vorschlag überhaupt nicht.
Er meinte: „Sieht ja aus wie ein Film für Sechsjährige!
Unsere Zuschauer sind jenseits der 60 - die wollen Roastbeef sehen!“

( Bedeutet im Hollywood-Jargon unter Produzenten = „rosa - zart - und gut durchwachsen“. )
( Und wenn man dort von einem männlichem Actor spricht, ist manchmal auch
von einem „Rumpsteak“ die Rede - bedeutet: „schön lang und gut abgehangen!“ )

Ihr seht Freunde, wir sind voll beim Film und bei unserem Ursprungs-Thema - dem Kino angelangt!

 

Aber was hatte denn jener „Herr von und zu“ und Euer Gnaden an dem Plakat auszusetzen?
Er so: „Schon mal was von weiblichen Hauptdarstellern gehört?
Oder im Bezug auf Nick - etwas was von Jane Lee?“

Ich so:...“Äh, nein! Da muss ich wohl in der großen Pause gefehlt haben.“
Er: „Wieso große Pause ? - Lehning kannte keine Pausen!
Haben Sie denn etwa meine Bücher nicht gelesen?“

 

Ich:...“Doch, aber darin kam eine Jane Lee bisher nicht vor. Und auch keine Frauen an Lianen.
Die stammen doch von einem anderen Verlag...  ist doch so ? ...Oder, gell?“
Er runzelt verächtlich die Stirn, als wäre ich mit dem Hammer beschlagen.

 

Er dann so:.... „Schwachsinn! Jane Lee ist die weibliche Inkarnation von Jane Russell - do you remember?“
Ich so: „Ach ja,...das war doch die von Howard Hughes - die mit den Super-Titten,
für die der Filmemacher sogar spezielle BH´s anfertigen ließ, die nachher mehr einspielten als der gesamte Film.“
Er: Nur ein gutwilliges Nicken, so wie ´ne magere Drei in der Schule ( 1:28 waren damit abgelaufen )
Sendezeit vom Autor = over!

 

Ich jedenfalls direkt den Grafiker angerufen, der - uns den 100.000 Dollar-Entwurf zum Film geliefert hatte.
Ich so: „´Schon mal was von Jane Russell gehört? - die mit den Mega-Titten?“
Er so: ... „Wie...äh, ich? Bei uns wohnt keine Jane Russel. Nie gehört!“

 

Ich so: „Dann machen Sie sich gefälligst kundig, falls Sie noch im Filmgeschäft bleiben wollen!
Der Autor will handfeste Titt... äh...Tatsachen sehen - der Film ist schließlich für fortgeschrittene Nick-Fans gedacht!
Und nicht etwa für sechsmal Schlaue und Drei-Käsehochs!
Oder was glauben Sie, was die sehen wollen - Vanille-Pfannkuchen?
Liefern Sie “Berge“ an Alternativen oder Sie sind raus aus dem Filmgeschäft!“


( Na, war ich gut?  Das war gut!  Gell? / „Berge“ bedeutet im Fachjargon von Hollywood „jede Menge Hills“.
Also, wer das nicht versteht, dem sitzt sowieso ein Gaul auf dem Nacken! )

 

Ich lege den vollgesabberten Hörer ab - und kaum zwei Stunden später liefert der „Gra-Ficker“ schon eine Alternative.
„Ja, denke ich mir so still und leise vor mich hin - so könnte mir als alter Opa ein Nick-Film schon gefallen.
Alles drin: Spannung - Action - die Hills - des Autors neuste Flamme, so wie sie leibt und bebt...
Aber was wird denn Frau Wäscher dazu sagen???

 

Ach so - das Plakat?  Das seht Ihr beim nächsten Mal, wenn wir die Details durchsprechen!

 

Euer Hans-Jürgen.

 

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So liebe Freunde, hier ist also das neue Filmplakat, und zwar in der Gegenüberstellung mir der ersten Version, die uns der Leser freundlicherweise ebenfalls zugeschickt hatte.

Und welche Variante findet Ihr jetzt besser? Schreibt uns! Eure Meinung zählt! Sie ist Gold wert!

 

 ( Alle Rechte an Nick bei Hansrudi Wäscher/becker-illustrators - Alle Filmrechte bei H.J.M.

Filmverleih bei Warner Brothers, sofern ein Film zusande käme. )

 

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Film ab für Nick?

 

So Freunde, jetzt ratet mal, wie viele Nick-Freunde sich bei uns in den letzten Tagen
auf unsere beiden Nick-Filmplakate gemeldet haben!  Da kommt Ihr nie im Leben drauf!
Ihr wollt unbedingt wissen, wie viele es waren?
Gar keiner!
Gar kein einziger hat sich zu unseren schönen Filmplakaten geäußert! Schande über dem Venushügel!
Und so was wollen Nick-Fans sein!

 

Als das unser Autor erfuhr, hat er direkt gesagt - Filmprojekt stoppen! Alles ableiern!
Er vertritt die durchaus logische Weitsicht: "Wenn noch nicht mal der harte Kern von Nick auf Nick abfährt,
dann schaut sich auch kein Außenstehender einen Nick-Film drinnen im Kino an."


Dabei war die Meinungsumfrage sogar noch kostenlos -

und im Kino muss man anstelle dessen noch dafür bezahlen!

 

Was machen denn da eigentlich die armen Verleger, die Nick reloaded herausbringen wollen...!!!  Neu koloriert?
... Ein Thema woran dieser ... na, wie hieß der doch gleich... schon seit Monaten herumzeichnet...?
Oh, je - oh je!  -  Da kommen ja noch weniger als null Bestellungen dabei heraus!  Und gar nichts dabei herein!
Falls es weniger als weniger überhaupt noch gibt. Jedenfalls kauft so was doch kein Mensch!

Es mag vielleicht einige Venusianer geben und zwei oder drei Männchen vom Mars - aber das wars dann auch schon!

Aber wenn Nick nicht zur Venus fliegt und erst Recht nicht zum Mars, dann kann man sich Nick-reloaded gleich schenken und die grüne Farbe im Gesicht abschminken. Kein Absatz - kein Umsatz - für neues von Nick!

 

Der Autor jedenfalls direkt Roland Emmerich angerufen, um den Regie-Auftrag schnellstens zurück zu ziehen!
Ich hinter der Tür gelauscht.  Er so am Telefon: „Du Roland, aus Nick wird Nicks!
Was soll ich machen - Test hat ergeben - Film floppt!  Was sollen wir machen?
Du hast Dich ja sicher auch schon auf die 850,- Dollar für die Dreharbeiten gefreut - stimmts?“ Brauchst ja auch die Kohle im teuren Hollywood, für Schuhe von Prada und Anzüge von Armani...

 

Roland hatte wohl noch gar nicht so fest mit dem vielen Geld gerechnet, er hätte wohl noch ein paar Mark
vom Independents-Day übrig, wie er sagte.  Son Quatsch!  Hab immer gedacht das wär ein arbeitsfreier Feiertag.
Wie kann er denn da, von einem Tag an dem ohnehin nichts verdient wird, auch noch Geld übrig behalten!!!
Na, die ticken eben alle anders - diese Leute vom Film!

 

Gott sei Dank hatten wir die Rolle für Xutl noch nicht besetzt. Sonst hätten wir die Kosten auch noch am Haken.
Förster war zwar schon grün genug angelaufen aber noch zu grün für die Rolle, wirkte insgesamt nicht überzeugend genug., für diese oder andere Filme, obwohl er das Geld gerade heute gut gebrauchen könnte.

Und andere Rollen beim Film gab es für ihn ja nicht. Weder bei den Unbestechlichen noch bei der Watergate-Verfilmung mit Dustin Hoffman und Robert Redford. Alles schon bestens abgedreht.

Und Rasputin wollte auch kein Schwanz mehr sehen!  Förster war also längst außen vor und weg vom Fenster.

Falls mal die Sprechblasen-Affäre verfilmt würde, kann er sich ja mal bei uns vorstellen.

Da gäbe es tatsächlich keine bessere Besetzung für den Wiener Sonderling.


Die Rolle von Tom hatten wir leider schon fest vergeben. Und der Schauspieler bestand sogar schon vorab
auf eine saftige Anzahlung. Da wir aber alle keine 20,- Euro in bar dabei hatten, haben wir ihm Leergut dafür gegeben
.
Das hat er dann gleich bei Liedl am Automat eingelöst. Und Futsch war die Kohle.
( Den hättet Ihr mal alle sehen sollen - mit all den leeren Cola-Flaschen beladen. )

 

Und der Gra-ficker - der mit den Plakat-Entwürfen - der konnte sich ja nun echt ins Knie f......!

 

Mir tun ehrlich gesagt nur all die ganzen Statisten vom Blücherpark leid.
Die hatten sich alle schon auf die warmen Raumfahrer-Anzüge gefreut, jetzt wo der Winter kommt.
Mancheiner hat womöglich schon seinen Wintermantel verscherbelt... Beim Trödel und steht jetzt blank dar.


Und der Typ mit dem Imbisswagen - der ist jetzt auch nicht zu beneiden - und kann einem echt leid tun:
Der hat vor lauter Euphorie gleich vier Dosen mit Würstchen mehr bestellt. Wegen der Film-Crew über all die Wochen.
Was wird wohl jetzt aus dem?  Der rutscht nachher noch in die roten Zahlen ab. Und alles wegen „Venus One“!

 

Ich glaube, in Ehrenfeld feiern die dieses Jahr keine Filmpremiere sondern eher "Weihnachten für Kummersdorf"!

Wir sollten darüber nachdenken, für die mal ein Spendenkonto einzurichten.

Der Autor muss dieses Jahr nämlich noch mindestens zweimal auf die Bahamas und auf die französischen Antillen!


So, meine Freunde - das wars mal wieder für heute! Aber die Hauptsache ist doch schließlich - Euch gehts gut.
Ihr braucht ja nicht mehr raus bei der Kälte - von wegen Kino und so - und sitzt zuhause wie die Made im Speck
in der warmen Bude, Ihr lest Eure vier Bände Enzy 1 bis 4 gemütlich am warmen Herd,

und wenns arg kalt wird, verheizt Ihr einfach ein paar alte Comics!


Aber wenn eines Tages unverhofft Akim verfilmt wird - dann sag ich Euch wieder rechtzeitig Bescheid!
Euer Hans-Jürgen

 

 

 

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