Die dilettantische Buchbesprechung eines notorischen Nörglers:
Nachdem die Rechtslage zwischen dem Verlag und Wäscher nun endgültig geklärt war und der Verlag die Wäscher-Rechte bis einschließlich 2021 erworben und auch schon im voraus bezahlt hatte, gab´s
für den Wiener Gegenverfechter zumindest an diesem Punkt nichts mehr zu rütteln oder zu kritisieren.
Also machte er sich am 14. November im Beitrag 699 seines SB-Forums daran, das kürzlich erschienene erste Originalexemplar der Buchreihe, den Band 1, zu rezensieren. Dies obwohl das gerade eine
Woche zuvor ein professioneller Rezensent in aller Öffentlichkeit getan hatte.
Und das war Matthias Hoffman vom renommierten Comic-Report Online, der als Chefredakteur im übrigen auch für ALFONZ schreibt.
Hoffman beendete seine umfangreiche Buchbewertung mit den Worten:
„...so ist dieser Auftakt der Enzyklopädie deutscher Piccolo-ein charmanter, schön produzierter Bildband, welcher für die Mitglieder der Generation Lehning wie gemacht ist. Eine Buchreihe in diesen
Dimensionen hat bislang noch keiner gewagt, eben weil es so schwer ist, eine komplette Sammlung in Zustand 1 zusammenzutragen und die Titelbilder so zu reproduzieren, dass sie >>wie
echt<< wirken.
Was bleibt, ist ein wichtiges Buch, das mit seiner äußeren Erscheinung beeindruckt und eine tolle Ergänzung zu jeder Lehning-Sammlung sein könnte.
Es weckt Assoziationen, es macht Spaß darin zu blättern, zu lesen und zu schwelgen.
Auch wer nicht zur engeren Zielgruppe gehört, dürfte seine Freude daran haben, insbesondere dann, wenn auch weitere Bände erscheinen sollten, weil diese Enzyklopädie in beeindruckender Art und Weise
ein interessantes Gebiet deutscher Comic-Historie abdeckt.“
Die Beurteilung des Wieners fiel erwartungsgemäß natürlich völlig anders aus.
Er lässt kein gutes Haar an dem Werk des Autors.
Hauptsächlich bemängelt Förster das Fehlen der italienischen Originaltitel und womöglich auch noch die dazu gehörigen Abbildungen der italienischen Ursprungsserien.
Der Autor hat dies aber absichtlich in seinem Buch vermieden; denn die Enzyklopädie deutscher Piccolo-Bilderhefte ist A) ein Werk über die deutschen Hefte und nicht
etwa ein Lexikon italienisch-/französischer Ursprungs-Serien, und B) ein Nachschlagewerk über die Publikationen des Walter Lehning Verlags. In einer solchen
Buchreihe haben nach seiner Auffassung nach die Ursprungsserien des Tomasina-Verlags, des
Verlags Tristano Torelli oder auch der Casa Editrice Audace überhaupt nichts verloren.
Aber noch ein anderer Grund spielte für diese bewusst getroffene Entscheidung eine tragende Rolle: Diese Hefte aus italienisch / französischer Herkunft mit ihren verwirrenden Titeln wie „Mani in
Alto“ ( Sheriff Teddy ), „Aquila Rossa“ ( Der rote Adler ) oder „Cavaliere Nero“ ( Der schwarze Reiter ) gehören nicht zu unserem Kulturgut.
Diese Titel erwecken bei keinem unserer Leser irgendwelche Jugend-erinnerungen.
Ganz im Gegenteil - sie zerstören das einzigartige Flair ihrer ureigenen Kindheitserinnerungen, welche die meisten Buchkäufer mit ihren Heften von damals verbindet.
Der kurze Hinweis auf den Verlag, von welchem die Ausgaben damals durch Lehning bezogen wurden und wie viele Originale es von den betreffenden Serien im Ursprungsland gab, in Verbindung mit den
Zeichnern, reicht nach Auffassung des Autors völlig aus. Wobei sich im übrigen überhaupt nur höchstens zwei Dutzend Leute für solche Dinge aus unseren Nachbarländern am Rande interessieren.
Für diese kleine Zielgruppe wäre es vielleicht sinnvoll, ein völlig anderes Buch, gänzlich anderer Art herauszubringen, welches z.B. sämtliche Original-Versionen den deutschen Ausgaben
gegenüberstellt. Aber in eine deutsche Enzyklopädie über die Piccolo-Bilderhefte des Walter Lehning-Verlags gehört so etwas ganz bestimmt nicht hinein.
Zudem würde das auch den Rahmen des Zeitenkalenders sprengen dem im wöchentlichem Rhythmus sämtlichen Abbildungen zugrunde liegen.
Und auch im Weiteren klammert sich der Wiener Sprechblasen-Redakteur an Spitzfindigkeiten, von denen er zu glauben scheint, hiermit dem Autor Nachlässigkeit und Unvollständigkeit an seinem Werk nachweisen zu können.
So kritisiert er zum Beispiel, dass auf Seite 203 im Urheberverzeichnis nicht neben Augusto Pedrazza auch sein damaliger Scriptschreiber Roberto Renzi erwähnt sei.
Scheinbar bildet sich Förster ein, mit diesem Namen über besonderes Wissen zu verfügen, das dem Autor womöglich fehlen würde. Aber dem ist nicht so; denn die Auflistung von Scriptschreibern gehört
einfach nicht auf diese Seite, bei welcher es ausschließlich um die Urheberrechte der damaligen Zeichner geht, deren Titelbilder in diesem Buch veröffentlicht wurden und deren Namensnennung rechtlich
erforderlich ist.
Schließlich werden in der Enzyklopädie des Autors keinerlei Geschichten nachgedruckt sondern lediglich die Titelbilder wiedergegeben. Insofern werden die Urheberrechte der damaligen
Scriptschreiber nicht berührt und bedurften in diesem Register auch keinerlei Erwähnung.
So wurden ja in dieser „Auflistung der Bildrechte-Inhaber“ auch nicht Wäschers
Scriptschreiber Gerhard Adler und Rasmus Jagelitz erwähnt, die ebenso wie Roberto Renzi für Pedrazza, auch Wäschers Storys geschrieben und getextet hatten und die ebenso im Register der Zeichner
nichts verloren haben.
Aber das beanstandet der Wiener natürlich nicht, sondern hält sich vorzugsweise an seine viel zitierten und fast schon überstrapazierten „italienischen Wurzeln“ wovon er glaubt, hiervon zumindest ein
bisschen Ahnung zu haben.
Dabei spricht der Wichtigtuer noch nicht einmal ein Wort Italienisch - außer vielleicht „buona sera“. Sein Freund Peter Kronhagel bemängelte sogar die italienische Bezeichnung der Piccolos die dort
als „Striscias“ bezeichnet würden sei falsch und würde in Italien „Strisce“ heißen. Irrtum!
Er möge sich einmal ein Wörterbuch für Italienisch zulegen und darin nachschlagen. Für das Wort "Streifen" findet er dort schwarz auf weiß das
italienische Wort "Striscia" und nicht "Strisce".
Aber auch an anderen Spitzfindigkeiten stören sich Förster und Kronhagel:
So wurde moniert, dass in der „Erfolgsgeschichte von Akim“ nicht Akims Fähigkeiten näher erwähnt würden, dass dieser sich in der Sprache der Tiere verständigen konnte.
Zum Einen geht es zu Anfang dieser Analyse darum aufzuzeigen, aus welchen Gründen Akims Piccolos in Europa erfolgreicher waren als die der Tarzan Großbände. Und die Sprache der Tiere war hierbei kein
unterscheidendes Kriterium, denn die beherrschte Tarzan ja auch! Aber auch dieser Punkt war wiederum nichts weiter als eine verfrühte Kritik, da von dem 22 Seiten starken Kapitel in Band 1 gerade
erst einmal 3 Seiten erschienen sind.
Woher will also unser Meckerfritze wissen, was noch alles auf den restlichen 19 Seiten steht?
Mit einer weiteren Spitzfindigkeit behauptet unser Hobby-Rezensent auf Seite 41 einen Widerspruch aufgedeckt zu haben, indem er die Behauptung des Autors als falsch darstellt, „dass Dschungel- und Rittergeschichten in den Comics besser ankamen als Indianergeschichten“.
Dies kommentiert unser Wiener Spezialist mit der folgenden Aussage, die aber quasi sinngemäß und letztendlich aufs Gleiche herausläuft wie die des Autors.
Förster sagt:
„Es simmt nicht, dass Indianergeschichten in den Comics nie richtig gut ankamen. Nur bei Lehning waren Dschungel und Ritter gefragtere Themen.“
Genau das Gleiche hatte doch der Autor auch behauptet!
Zum Einen handelt sein Werk speziell über Lehning und seine Bewertung bezieht sich natürlich auch auf Lehnings Serien - und im Speziellen auf die Neueinführung des daneben abgebildeten
Piccolos „Der rote Adler“, deren Verkaufsauflagen aber weit hinter denen von Akim, Sigurd, El Bravo, Carnera und Fulgor hinterher hinkten.
Aber auch auf andere Verlage traf diese Aussage durchaus zu.
Tarzan und Prince Valiant waren die erfolgreichsten Comic-Geschichten aller Zeiten!
Und das waren Dschungel- und Ritter-Geschichten!
Und weltweit gesehen sogar das Beste, was es überhaupt an Comics jemals
gab!
Da kamen Indianer-Geschichten einfach nicht mit!
Aber auch in anderen deutschen Verlagen gab es weitaus erfolgreichere Genre als Lehnings Indanergeschichten. Man denke nur an echte Western-Serien wie Pecos Bill, Wild West oder Der kleine Sheriff.
Letztere waren waschechte Western-Geschichten und allesamt erfolgreich, weil in diesen
Serien die Colts rauchten und weniger Pfeil und Bogen dominierten.
Nur Lehning hatte außer mit der Serie Sheriff Teddy, was Western anbelangte, am Anfang immer eine unglückliche Hand.
Denn er kaufte stets Indianer-Geschichten ein, wie Der rote Adler, Blauer Pfeil, Falkenauge und in späteren Jahren bastelte er die Reihe „Der rote Adler“ um zu Silberpfeil.
Der Autor ist der festen Überzeugung, Lehning warf zu Anfang Cowboy-, Ranger- und Indianer-Geschichten alle in einen Topf und differenzierte diese nicht voneinander.
Mit reinen Western-Geschichten, in denen es um blitzende Colts ging, wäre er weitaus besser gefahren als mit Storys, deren Heldgestalten Indianer waren!
Jedenfalls lag unser Wiener Hobby-Reporter auch mit dieser Beanstandung auf Seite 41 von Band 1 ziemlich falsch!
Der einzig wirkliche Schnitzer, der dem Autor tatsächlich unterlaufen ist, befindet sich auf Seite 122. Hier hatte der Autor versehentlich den Namen des Serien-Zeichners von „Der rote Adler“ (Benedetto Resio) auch auf den dazu gehörigen Sonderband übertragen, der natürlich aus Enzo Chiomentis Feder stammte, was man im übrigen auch an der Signatur unten links leicht feststellen kann. Aber dieser Übertragungsfehler ist dem Autor auch selbst schon aufgefallen. Aber leider erst nach Druckbeginn und da war es für eine Korrektur bedauerlicherweise schon zu spät.
Aber Förster nörgelt natürlich auch an optischen Dingen herum:
Während Matthias Hoffman in seiner Rezension die Reprowiedergabe der alten Hefte als >>wie echt<< bezeichnete, bemängelt Förster einen leichten Grünstich und bezeichnet einige Exemplare
im Schwarzbereich als etwas zu grau geraten.
Dabei zieht er den Vergleich zwischen zwei gleichen Peterle-Ausgaben, die sich auf den Seiten 65 und 67 befinden. Dem Kritiker entging natürlich, dass es sich bei der kontraststarken Abbildung auf
Seite 65 um ein Heft im Zustand 1+ und bei der etwas verwaschenen Abbildung auf Seite 67 um das gleiche Heft im Zustand 3 handelt.
Stark gebrauchte Hefte haben naturgemäß auch einen höheren Farbabrieb.
Aber mit so etwas kennt sich ja unser Wiener Obernörgler schließlich nicht aus; da er selbst über keinerlei Original-Exemplare in seiner Comic-Sammlung verfügt. Eigentlich die schlechteste
Voraussetzung für einen Fachmann, die man sich nur denken kann.
Natürlich hätte der Autor, so wie damals Hethke, hingehen können und sämtliche Hefte farbenfroher abbilden können, um mehr Leuchtkraft aus den alten Heften herauszuholen. Aber gerade das wollte er
eben nicht. Das hatte Hethke gemacht und das ist im Vergleich zu den Originalen damals schrecklich in die Hose gegangen.
Es gibt wohl kaum noch einen Sammler, der mit der Farbgebung der damaligen Hethke-Reprints heute noch zufrieden ist. Also hat der Autor auf künstliche Eingriffe bei seinen Abbildungen verzichtet -
aber im Endeffekt einen ersten Bildband auf die Beine gestellt, deren Abbildungen denen der Original-Exemplare zum Verwechseln ähnlich sind. Er hat aber dennoch deren natürliche Patina gleichzeitig
erhalten können.
Auch beanstandet Förster die auf Seite 74 klein abgedruckten beiden Märchenbände „Der Trommler“ und „ Prinz Spatz“, indem er meint, „sie sähen aus wie miserabel reproduziert“.
Der Autor kann versichern, dass die beiden Bände, ebenso wie alle anderen Hefte in diesem Buch, in 600dpi eingescannt wurden und exakt so wieder-gegeben wurden, wie sie in Wirklichkeit im
Original aussehen!
Wenn Förster über Originale verfügen würde, hätte er die Abbildungen im Buch damit vergleichen können und sich derartigen Blödsinn ersparen können.
Aber über irgendwelche Original-Ausgaben verfügt ja unser Wiener Fachmann einfach nicht.
Ebenso behauptet er, die Reproduktionen der Serie „Seriff Teddy“ seien zu finster ausgefallen.
Auch diese Serie wurde komplett in 600dpi eingescannt und im Druck genau so wiedergegeben wie die Hefte im Original aussehen.
Bei diesen Heften muss man natürlich berücksichtigen, dass die Umschläge der Original-Ausgaben schon zu 50% aus einem vom Verlag vorgegebenem schwarzen Hintergrund dominiert werden, welche die
Ausgaben insgesamt dunkler wirken lassen als die übrigen Cover in diesem Buch.
Aber Förster suchte ja förmlich nur nach Ansatzpunkten, also kamen ihm die dunklen Cover geradezu wie gelegen!
Natürlich ist Förster auch entgegen der Autoren-Auffassung hinsichtlich der Franca-Ausgaben 5 und 6 auf den Seiten 182, 184 und 188 wieder anderer Meinung.
Der Autor äußerte wegen der Schwärzung der ursprünglichen Heftnummern, jeweils oben in der linken Ecke, die Vermutung, dass Lehning evtl. wegen des jugendgefährdenden Inhalts die Originalhefte
mit den Nummern 5 und 6 gegen zwei Ausgaben aus dem höheren Nummernbereich ausgetauscht haben könnte und gab am Schluss seiner Überlegungen zu Protokoll, dass
nur jemand der im Besitz der italienischen Originalausgaben wäre, dieses Rätsel im Vergleich mit den Lehning-Ausgaben lösen könnte.
Förster, der sich gerne als ein Pionier im Bezug auf die „italienischen Wurzeln“ der Lehning-Hefte verstanden sehen möchte, hat natürlich wieder keine Originale, weder die italienischen, wovon der
Autor sprach, noch die von Lehning, will aber trotzdem wieder mitreden und bezieht sich stattdessen auf seine Reprints vom CCH-Verlag, in welchen er keinerlei Bruch in der Story ab Nummer 4
feststellen kann.
Aber der Autor gibt zu bedenken - speziell Lehning war ein Meister darin, ganze Story-Verläufe aus seinen Heften zu löschen und die Story an ganz anderer Stelle fortzusetzen. Wir erinnern nur an
seine Akim- und Sigurd-Großbände, in welchen die Piccolo-Serien ab 1958 nachgedruckt wurden. Alles, was der damaligen Freiwilligen Selbstkontrolle zu bedenklich erschien, flog aus den Großbänden
erbarmungslos raus, und zwar ohne, dass nur ein einiger Leser die Kürzungen bemerkt hätte. Lehnings Leute waren Meister-Cutter wie man beim Film sagen würden. Wer die Piccolos nicht kannte und mit
den Originalen nicht verglich, hätte den Schwindel nie bemerkt.
Und so stellte auch Förster keine womöglich fehlenden Seiten fest.
Wenn er über keine Original-Ausgaben verfügt, wozu der Autor zwecks Vergleich aufgerufen hatte, soll er sich doch einfach bedeckt halten!
In seinen übrigen Kritikpunkten, was die Texte des Autors betrifft, schießt sich der Wiener in Sachen „Nichtwissen“ quasi ein Eigentor nach dem anderen und stellt sich in diesem Punkt sogar noch ein regelrechtes Armutszeugnis aus.
So gesteht er z.B. ein, dass er das auf Seite 146 abgebildete Pinocchio-Sammelalbum im Leben noch nie gesehen hat, hält dessen Abbildung aber im gleichen Atemzug als unpassend für das Buch, indem er meinte „so was hätte darin nichts verloren“.
Und er gesteht ein, dass er nicht wusste, dass der Zeichner des auf Seite 36 abgebilden Märchen- und Sagenbandes „Hölzerle auf Wunderfahrten“ Aurelio Galleppini also (Calep) war.
Und er gesteht ein, dass er nicht wusste, dass Lehnings Sohn „Jörg“ hieß, nach dem der Verleger seine damalige 2. Kolibri-Bilderserie benannte.
In seiner Verzweiflung über sein peinliches Nichtwissen stellt Förster die Frage „Herr Autor, woher wissen Sie das?“
...und unterstellt ihm gleichzeitig damit nur eine unbelegte Vermutung in den
luftleeren Raum gestellt zu haben, während er sich lediglich auf Interview-Publikationen mit Wäscher beruft, der hiervon in den einschlägigen Büchern nichts erwähnt hätte. Das allein reicht dem
selbst ernannten „Kenner der Materie“ offensichtlich schon aus, um die vom Autor ganz am Rande erwähnte Tatsache auf Seite 155 „als unwahrscheinlich“ abzutun.
Mein lieber Herr Gesangsverein - bevor ich doch als Kritiker etwas abstreite, vergewissere ich mich doch als guter Journalist, ob die Angabe stimmt oder nicht. Zum Beispiel beim Einwohnermeldeamt in
Hannover oder durch Einsichtnahme im Geburtenregister am damaligen Wohnort von Walter Lehning. Anstelle dessen beruft sich Förster einfach nur auf Wäscher, der dies vermutlich einfach nur im Alter
vergaß zu erwähnen.
Fest steht jedenfalls - Walter Lehnings Sohn hieß Jörg! Und deshalb benannte Lehning die von ihm bei Wäscher in Auftrag gegebene Kolibri-Reihe nach seinem Sohn!
Wenn Förster das nicht weiß, ist das seine Sache und es ist ein weiteres Zeichen seiner mehr als lückenhaften und dürftigen Kenntnisse und seiner Inkompetenz!
Lückenhafte Kenntnisse muss man dem Wiener auch im Hinblick auf die Kolibris vorwerfen. Der Autor schrieb in seiner Analyse hierzu, warum den gut gezeichneten Heften dennoch kein wirtschaftlicher
Erfolg beschieden war, sodass Lehning von der enormen Menge an Remittenden sichtlich überrascht war, und sich einfach nicht erklären konnte, warum gerade diese Hefte so zahlreich zurück geschickt
wurden.
Dass die Hefte überhaupt remittiert wurden, zweifelt unser Buchkritiker natürlich nun wieder aus dem hohlen Bauch heraus an, indem er wiederum nur seine eigenen Vermutungen äußert, „es wäre
schließlich angesichts der niedrigen Gewinnspannen an den Piccolos und Kolibris, völlig unrentabel gewesen diese an den Verlag zurück zu schicken“.
Das ist natürlich völliger Blödsinn und zeugt von Unkenntnis; denn diese Äußerungen basieren auf keinerlei solide fundierten Erkenntnissen sondern beruhen einzig und allein auf Försters eigenen
Spekulationen, die aber jeglicher Grundlagen entbehren.
Denn selbstverständlich wurden die nicht verkauften Piccolos turnusgemäß und jeweils zum Quartalsende von den Zeitungsgrossisten an den Lehning-Verlag zurück geschickt.
Nicht nur dass die Hefte in den 50er Jahren einen weitaus höheren Wert hatten, als man sich heute unter 20 Pfennig-Produkte vorstellt - sie dienten aber letztendlich auch der sehr wichtigen
Abrechnungskontrolle mit den Grossisten.
Aber was noch wichtiger für Lehning war - er konnte anhand der Rückläufe sehr gut die effektiven Verkaufszahlen seiner einzelnen Serien ablesen und seine aktuellen Druckmengen wesentlich exakter an
seine Verkaufsauflagen anpassen als zuvor, so wie es der Autor recht einleuchtend in seinen Artikeln „Spuren-Sicherung“ plausibel macht.
Und mit dieser Neuermittlung der effektiv benötigten Mengen ließ sich für Lehning, der in finanziellen Belangen nichts dem bloßen Zustand überließ, schon beim Druck der Hefte jede Menge Geld
einsparen.
Aber diese Kapitel empfand unser Hobbyrezensent ja schließlich, wie er selbst schrieb, als viel zu „sterbenslangweilig“ und hat die Erkenntnisse darin wahrscheinlich nur grob überflogen oder
auch gar nicht gelesen!
Eindeutig nicht gelesen hat er jedenfalls Teil 4 der Reihe „Spurensicherung“.
Und wohl ebenso wenig Siegmar Wansels „Illustrierte Comic-Geschichte“, die auf Seite 103 von Band 1 nämlich im 6. Absatz sehr eindrucksvoll zitiert wird.
In diesem bemerkenswerten Zitat beschrieb Wansel ausgesprochen anschaulich, „wie ein ganzer Güterwaggon mit unverkauften Piccolos am Bestimmungs-Güterbahnhof Hannover nach fünf oder sechs Monaten von
den Grossisten eintraf, worauf man verlagseitig schon sehnlichst gewartet hatte, weil man nur anhand der Remittenden die verkauften Auflagen erkennen konnte“.
Aber davon hatte Förster ja noch nie etwas gehört. Dabei war gerade Wansel derjenige Pionier, der mehr als akribisch sogar Lieferantenkladden und Lieferscheine des Walter Lehning-Verlags auf
zahlreichen Reisen gewälzt und studiert hatte und der genau wusste, wovon er sprach. Aber unserem Wiener Fachmann muss das wohl alles mit der Zeit entfallen sein; denn er hielt ja die Rücksendung der
Remittenden für unwirtschaftlich und denkt, die Hefte wären anstelle dessen auf kostengünstigere Weise vernichtet worden.
Nur gut, dass so ein Mann keine Bücher schreibt!
Ein wirklich dicker Hund unterlief ihm aber mit Nick!
Hierzu schreibt der Autor in seinem Vorwort auf Seite 7, dass „die erfolg-reichsten Serien von Anfang an Akim und Sigurd waren und in späteren Jahren auch Nick“.
Förster behauptet hingegen in seiner Buchbewertung der Autor würde sich in diesem Punkt irren und behauptet, indem er sich wieder lediglich nur auf Wäscher beruft, Nick gehörte nicht zu
erfolgreichsten Serien, wie es der Autor behauptet hätte.
Ja ist denn der Mann völlig ab von allem, was zeitgeschichtlich längst als erwiesen gilt ?
Natürlich rangierte Nick, noch bevor es 1959 Tibor und 1960 Falk gab, in den fünfziger Jahren eindeutig hinter Akim und Sigurd an dritter Stelle.
Wenn dem Wiener das entgangen sein sollte, dann kann er einem nur leid tun.
Denn, Hand aufs Herz, welche Serie hätte denn sonst den dritten Platz auf der
Beliebtheits-Skala einnehmen können ?
El Bravo ? Carnera ? Peterle ? Jezab ? Raka ? .....
Nein es war eindeutig Nick!
Und dafür gibt es auch außer einer bloßen Behauptung des Autors zudem eindeutige Beweise, die auch nicht mit Interview-Beiträgen durch Onkel Wäscher zu widerlegen sind.
Lehning handelte nämlich nicht nach dem Zufallsprinzip sondern ausschließlich nach kommerziellen Gesichtspunkten.
Und zwar legte er auf der Abverkaufsbasis seiner Piccolo-Bilderserien z.B. die Anzahl der zu erscheinenden Piccolo-Sonderbände fest:
Auf Platz 1 befand sich eindeutig:..........Akim.........mit 14 Piccolo-Sonderbände
Auf Platz 2 lag:.......................................Sigurd...... mit...6 Piccolo-Sonderbände
Auf Platz 3 lag unzweifelhaft:.................Nick..........mit...3 Piccolo-Sonderbände
Auf Platz 4 lag nicht wegen der Auflage Silberpfeil mit.. 2 Piccolo-Sonderbände
Bei allen anderen Serien gab es jeweils nur einen Sonderband.
Außer bei den Serien „Harry der Grenzreiter“ und „Blitz der Zeitungsjunge“.
Davon gab es keinen.
Ein zweiter, unumstößlicher Beweis für den riesigen Erfolg von Nick lässt sich durch die Einführung der Großbände belegen. Gefolgt von Akim und Sigurd 1958 folgte auch sogleich im Januar 1959 Nick
als dritte Großbandreihe, für die Lehning sogar eigens neue Storys schreiben und zeichnen ließ. Immerhin erschienen 121 Ausgaben.
Und Förster behauptet angesichts all dessen:
Nick wäre nicht die dritt-erfolgreichste Serie gewesen!
Begründung:
„Technikbedingt wären die Kinder von damals überfordert gewesen“.
Das mag zwar durchaus auf ihn zugetroffen haben, nicht aber auf die breite Leserschaft des Lehning-Verlags. Denn genau das Gegenteil war der Fall,
wie in Band 3 unserer Buchreihe hervorgehoben und analysiert wird.
Mit Nick wurde nämlich eine um etwa zwei oder drei Jahre ältere und vor allem auch intellektuellere und gebildetere Jugend-Zielgruppe angesprochen,
die sich speziell von dem anspruchsvollerem Science Fiction-Genre stark angezogen fühlte.
Wenn Förster also solchen Schwachsinn öffentlich verbreitet, nur weil er sich auf ein Interview mit Wäscher bezieht, so muss man ihm Einfältigkeit vorwerfen.
Vielleicht hat sich Wäscher darin auf eine Relation gegenüber Akim oder Sigurd bezogen. Der Autor bezweifelt überdies, dass Wäscher als freiberuflicher Zeichner für den Lehning-Verlag überhaupt über
genaue Auflagen-Kenntnisse verfügte.
Jedenfalls ist die Förster-Einschätzung in Sachen Nick absolut dummes Zeug und entlarvt ihn als im Endeffekt unzureichend informiert.
Der Mann ist und bleibt ein Schreiberling für Neuzeitkram, ist aber alles andere als ein Lehning-Experte!
Natürlich bemängelt unser selbst ernannter Rezensent auch den Abdruck der zahlreichen positiven Eindrücke, die einige unserer Test-Leser noch vor der Drucklegung abgegeben hatten. Nur weil wir
diese Statements auf dem Buchrücken vorzugsweise anonym gehalten haben, zweifelt unser Schlaumeier natürlich wieder deren Echtheit an.
Doch diese Aussagen anonym zu lassen, hatte einen einfachen Grund: Schließlich hatte der Verlag bereits schlechte Erfahrungen dieser Art mit der HRW-Spitze Anfang des Jahres gemacht, die alle
miteinander darauf bestanden, dass ihre Buchbewertungen wegen der unklaren Rechtslage mit Hansrudi Wäscher aus dem Internet entfernt würden. Das war damals kein Problem, aber die Namen auf einem
bereits gedruckten Buch zu entfernen, ist schließlich nicht machbar und hätte u.U. bedeuten können eine ganze Buchreihe zurückrufen zu müssen.
Aber dieses Risiko einzugehen, waren uns die paar Namen auf der Buchrückseite nicht wert. Wenn Förster Klarnamen sehen möchte, so findet er viele, die er persönlich kennt, auf unserer Webseite unter
der Rubrik „Meinungen & Leserbriefe“.
Zum Schluss, wenn man zwischen all den hier gut widerlegten Kritikpunkten bei Försters Rezensens einmal genauer hinschaut und zwischendurch auch mal zwischen den Zeilen liest, so kann man doch anhand vieler Stellen im Buch seine Überraschung spüren.
Zum Beispiel fiel ihm beim Vergleich der Cover auf, wozu ja speziell diese Buchreihe regelrecht einlädt und geschaffen wurde, „wie sehr sich doch Wäschers frühe Titelbilder von denen seiner italienischen Kollegen abhoben“. Förster erkannte anhand der Gegenüberstellungen urplötzlich, „wie sehr es doch Wäscher verstand, den Leser in seine Hefte förmlich hineinzuziehen!“ Alleine schon diese Erkenntnis und die einzigartige Möglichkeit, alle Cover miteinander vergleichen zu können, rechtfertigt bereits aus Sicht des Autors die Anschaffung dieser Buchreihe!
Auch gab sich Förster ein paar Zeilen weiter sichtlich darüber überrascht, welche kleinen und bislang unbemerkt gebliebenen Unterschiede sich zwischen den Serien-Erkennungsbildern bei Lehning
Woche für Woche vollzogen hatten, und zwar in Form von geringfügigen zeichnerischen Veränderungen und Retuschen.
Im ersten Band vorwiegend bei den Serien Sigurd und Harry.
Diese Veränderungen Seite für Seite genau belegt verfolgen zu können, erweist sich jedoch ebenfalls als ein kleiner und zumeist unbeachteter Vorzug dieser Buchreihe, der sich nur aufgrund der wöchentlichen Gegenüberstellung und der Abbildungen in Eins-zu-eins ergibt und der wie so vieles Andere bislang noch nie in irgendeiner Publikation behandelt wurde.
Zumindest jedenfalls nicht in dieser Durchgängigkeit.
Aufschlussreich empfand unser Rezensent aus Wien auch die Seiten 126 und 186, da darauf erstmals das geschickte Vorgehen von Lehning dokumentiert wurde, wie zum Beispiel auf den letzten Heftseiten
der Serie Fulgor ein unmerklicher Übergang zur Nachfolge-Serie Raka verwirklicht wurde. Gleiches geschah bei Akim Sohn des Dschungels zu der Nachfolge-Reihe „Herr des Dschungels“ auf Seite 186.
Auch diese Kleinigkeit wurde bisher noch nie und so deutlich gemacht wie in
diesem Buch und wahrscheinlich überhaupt noch niemals aufgezeigt.
Sichtlich erstaunt war der Sprechblasen-Reporter offensichtlich aber auch über die mit einfachsten Mitteln verlagseitig durchgeführten Kundenbindungs-Aktionen, die anno 1954 noch mit
Fahrad-Wimpeln und Sammelalben durchgeführt wurden und die so auch tatsächlich funktionierten.
Das Buch zeigt aber nicht nur vereinzelte Beispiele auf, sondern belegt auf den
Seiten 146 und 147, dass Lehning damit ein klares Konzept verfolgte, was ebenfalls nur im Wochenvergleich aller erschienenen Hefte deutlich wird.
Auch die Hinweise auf alle durch die Jugendschutzbehörde indizierten und aus dem Verkehr gezogen Ausgaben, gleich in Anmerkung zu den jeweils davon betroffenen Ausgaben, empfand der Wiener als
einen wichtigen Informations-faktor. Ebenso, dass es auf Seite 198 hierüber einen zusammenfassenden Überblick gibt.
Natürlich wünscht sich der Nörgler auch hierzu wieder sachbezogene Abbildungen, was jedoch den übergeordneten Erscheinungskalender völlig durcheinander gewirbelt hätte. Also beschränkte sich der
Autor lediglich auf den Hinweis, welche Hefte von den Indizierungen betroffen waren.
Wenn man alleine diese positiven Bewertungen der Buchreihe zusammen nimmt, die allerdings in dem Wust der lautstark geäußerten Kritik völlig untergehen und die man erst mühevoll herausfiltern
muss, scheint der Wiener im Grunde seiner Seele doch eine ganz andere Einstellung zu der „ach so misslungenen ersten Ausgabe“ zu haben, als er nach außen hin zu erkennen gibt.
Es ist für den Autor, der natürlich schon seine nächsten vier Bände genau kennt, auch heute schon mehr als absehbar, dass auch die letzten Gegenstimmen eines Tages von der Bildfläche verschwinden
werden und dass alle irgendwann froh sein werden, dass es diese gut gemachte Buchreihe nun endlich gibt.
Der Wiener sollte seinen verzweifelten Kampf gegen den Autor dieser faszinierenden Buchreihe endlich aufgeben und sich seiner eigentlichen Bestimmung als unabhängiger Comic-Journalist seiner „Sprechblase“ widmen, als sich in den immer aussichtsloser werdenden Zweikampf mit dem Autor einzulassen, den er nie und nimmer gewinnen kann.
Er selbst hätte Vergleichbares nie auf die Beine stellen können! Er hat weder das nötige Wissen, noch die Sammlung und noch das Talent dazu.
Je länger er sich dagegen sträubt und versucht die Buchreihe in Grund und Boden zu reden, umso mehr läuft der Wiener Gefahr sich in dieser Sache völlig zu verrennen.
Eines Tages glaubt ihm am Ende keiner mehr und jeder winkt dann seine substanzlosen Beiträge nur noch als Blödsinn ab.
Was nicht heißen sollte, dass der Autor unfehlbar wäre - aber er hat als Erster ein Buchprojekt auf die Beine gestellt, „auf das Lehning-Fans seit über
20 Jahren gewartet haben!“ Und auf dieser soliden Basis kann jegliche weitere Lehning-Forschung wesentlich besser aufbauen als auf einen Haufen verstreuter Zeitschriften-Artikeln aus zig Fan-Magazinen, die kein Mensch mehr überblicken kann.
Und das, und nicht mehr, ist genau das, was unser Wiener Nörgler bisher der Comic-Szene hinterlassen hat.
Ein Haufen Zeitschriften, aus denen man sich die vielen verstreuten Artikel über Lehning mühsam zusammensuchen muss.
Und wer wissen möchte, wie´s weitergeht, der liest am besten unsere Fortsetzung! Sie heißt: Försters Helfers-Helfer!
Bildteil zu unserem Bericht siehe unten:
Bei den Reproduktionen der Sheriff-Teddy-Ausgaben in Band 1 bemängelt
Förster, dass diese ihm als zu finster
erscheinen.
Scan- und Druckwiedergabe entsprechen
aber genau den Originalen.
Diese werden jedoch von einem hohen
Schwarzanteil der Titelseiten dominiert,
indem über die Hälfte jedes Covers von
einem schwarzen umlaufendem Fond bestimmt wird.
Darin einen Fehler in der Druckwieder-
gabe zu suchen ist jedoch absurd.