Äußerst eindrucksvoll und gut dokumentiert werden auch die Streichungen durch die damalige „Freiwillige Selbstkontrolle“ bei der Lehning Großband-Produktion behandelt.
Die relevanten Szenen, die in den Jahre später neu aufgelegten Piccolos als bedenklich erschienen, stellt die Buchreihe den betreffenden Großband-Covern nacheinander gegenüber, die ab 1958 als
Neuauflage auf den Markt kamen.
Alles, was 1953 noch an Gewalttätigkeiten in den Piccolos toleriert wurde, wanderte in den biederen späten fünfziger Jahren gnadenlos in den Schredder.
Ein Beispiel dafür ist die Szene ganz oben rechts im Bild, in der Sigurd von Hongo dem Teufel ausgepeitscht wurde.
In dem farbigen Großband durfte diese Szene nicht mehr erscheinen und Wäscher musste die Szene durch ein harmloses Landschaftsbild ersetzen. Siehe unten rechts im Bild.
Walter Lehning musste aus hunderten ausgemusterten Seiten das Kunststück vollbringen, wieder stimmige und zusammenhängende Storys herzustellen, was angesichts riesiger Lücken gar nicht so einfach
war. Doch es ist ihm tatsächlich gelungen, und niemand hat es damals bemerkt.
Die Buchreihe zeigt die gravierendsten Beispiele bestens bebildert auf, womit ein gutes Stück literarischer Jugendkultur aus den fünfziger Jahren hervorragend aufgearbeitet wird.
Ebenso werden die unterschiedlichen Titelbild-Gestaltungen zwischen den Piccolos und den Großband-Covern sachkundig besprochen, zwischen denen ein Zeitunterschied von immerhin fünf Jahren lag.